Geld und Liebe
Brasilianerzählen im Winter
Die gute Nachricht zum Ende der Winterpause: Das ewige Mysterium um den Heimvorteil beim Fußball ist keines mehr. Das Sexualhormon Testosteron, das haben nun Evolutionspsychologen der Universität Newcastle herausgefunden, treibt die Kicker an, ihr Revier wild entschlossen „wie Tiere, wenn sie von auswärtigen Gruppen bedroht werden“ (so das Fazit der Studie), zu verteidigen. Speichelproben von Fußballern ergaben vor Heimspielen einen um 25 Prozent höheren Testosteronwert als vor Auswärtsspielen.
Bloß: Was ist Heimat beim Fußball? Eine Frage, die stets um diese Jahreszeit vor allem die in der Bundesliga beschäftigten Brasilianer umtreibt, weshalb das Brasilianerzählen Anfang Januar zum Ergebnisdienst der Agenturen gehört. Selten sind Meldungen wie diese der dpa: „Hertha: Alle Brasilianer beim Trainingsauftakt dabei.“ Meistens fehlen sie unter dem Verweis auf kranke Großtanten oder Pilotenstreiks.
Testosteron könnte aber auch da im Spiel sein. „Sex war Brasiliens Geheimwaffe“, hatte die Londoner Times schon 1970 herausgefunden, als Brasilien nach allgemeiner Einschätzung dank Joao Saldanha Weltmeister geworden war. Zwar war der liberale Nationaltrainer kurz vorm Turnier gefeuert worden, hatte aber klare taktische Anweisungen hinterlassen: „Wechselt die Mädchen nicht unter der Woche, sondern immer montags.“
Das traditionell lustfeindliche Deutschland, wo’s „im Winter so kalt ist“ (Ailton, Werder) und Sinnesfreuden primär im Bußgeldkatalog aufgeführt sind, lockt da natürlich weniger. Also sind, wie immer, fast überall noch jede Menge Brasilianer „verschollen“ (dpa) – unentschuldigt mit Ausnahme von Ailton (Hochzeit) und Amoroso (Dortmund, Vaterfreuden) . Dafür gibt’s, wie jedes Jahr, saftige Strafen. Und damit noch eine gute Nachricht: Geld ist für Fußballer eben doch nicht das Wichtigste. HANS BÖLLER
6.1.2003 0:00 MEZ
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Aha!
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Ailton ist wieder da! Dzu folgende Agenturmeldung:
"Wir werden ihn ganz fest in die Arme nehmen, werden ihn knutschen, dreimal hoch schmeißen und uns freuen, dass er wieder da
ist." (Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf auf die Frage, wie der
Klub auf die verspätete Rückkehr seines Torjägers Ailton aus dem
Heimaturlaub reagieren werde.)
Fehlt dann nur noch Lincoln!
"Wir werden ihn ganz fest in die Arme nehmen, werden ihn knutschen, dreimal hoch schmeißen und uns freuen, dass er wieder da
ist." (Werder Bremens Trainer Thomas Schaaf auf die Frage, wie der
Klub auf die verspätete Rückkehr seines Torjägers Ailton aus dem
Heimaturlaub reagieren werde.)
Fehlt dann nur noch Lincoln!