Kicker hat geschrieben:Blackburn-Profi soll in Krakau beleidigt worden sein McCarthy erhebt Rassismusvorwürfe
Der südafrikanische Nationalspieler Benny McCarthy erhebt schwere Rassismusvorwürfe. Beim Spiel seines Klubs Blackburn Rovers im UEFA-Cup-Gruppenspiel am Donnerstag bei Wisla Krakau (2:1) sei der Premier-League-Profi von Spielern des polnischen Vereins massiv beleidigt worden.
"Wir nehmen diese Sache sehr ernst. Aber es ist immer sehr schwer, Beweise zu finden", sagte UEFA-Sprecher William Gallard, der zugleich jedoch die Glaubwürdigkeit McCarthys betont. "Benny McCarthy spielt seit Jahren auf höchstem Niveau Fußball. Deshalb haben wir keinen Grund, an seinen Aussagen zu zweifeln."
Der Kontinentalverband will noch den Bericht des zuständigen schwedischen Referees Stefan Johannesson abwarten, der das Spiel in Krakau leitete. Die Rovers hatten durch ein Last-Minute-Tor von Bentley für die ersten drei Punkte in der Gruppenphase gesorgt und Teammanager Mark Hughes einen erfolgreichen Auftakt beschert.
Der frühere Bayern-Profi Hughes zeigte sich auch am Freitag noch fassungslos. "Es ist unglaublich, dass so ein Vorfall unseren tollen Auftritt überschattet. Benny war sehr traurig am Ende des Spiels, weil er während der Partie zahlreiche Sprüche rassistischer Natur über sich ergehen lassen musste. Wir werden der UEFA die Übeltäter nennen", kündigte er an.
Auch der englische Verband will Maßnahmen ergreifen, nachdem es zuletzt wiederholt Vorfälle ähnlicher Art gegeben habe. "Wir erkennen da in letzter Zeit einen Trend, wenn unsere Klubs oder die Nationalmannschaft auswärts antreten müssen. Wir nehmen diesen Fall sehr ernst und werden Verein und UEFA bei der Aufklärung unterstützen", sagte FA-Pressechef Adrian Bevington.
DFB und DFL bilden Task Force im Kampf gegen Gewalt und Rassismus
dfb.de 31.10.2006 15:10:00
Dr. Theo Zwanziger und
Werner Hackmann (r.)
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL) setzen eine gemeinsame Task Force ein, um im Kampf gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus künftig das Informations- und Kommunikationssystem effektiver als bisher zu gestalten. Die personelle Besetzung dieser Kommission wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben. Das Ziel der Arbeit dieses Gremiums wird es sein, sich einen detaillierten Überblick über aktuelle Entwicklungen in den Landesverbänden und deren Vereinen sowie eventuell in den Bundesligen zu verschaffen, um kurz- und langfristige Maßnahmen im Kampf gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu initiieren und koordinieren. Dies ist das Ergebnis eines Grundsatzgesprächs von DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Ligaverbands-Präsident Werner Hackmann am heutigen Dienstag in Frankfurt am Main.
Die Basis aller Überlegungen bei diesem Treffen war eine detaillierte Aufarbeitung der Ausschreitungen von Randalierern am Wochenende. Im Mittelpunkt standen dabei die Begegnungen FC Augsburg – TSV München 1860 (2. Bundesliga) und Hertha BSC Berlin II – 1. FC Dynamo Dresden (Regionalliga Nord) sowie die komplette Absage eines Spieltages in der Kreisliga Siegen-Wittgenstein. Nach der Auswertung der vorliegenden Berichte durch DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt ist als Ergebnis festzuhalten, dass die Vorfälle eine unterschiedliche Qualität haben und eine Wiederholung solcher Vorkommnisse bei anderen Anlässen selbst bei strengsten Sicherheitsvorkehrungen in Zusammenarbeit mit den staatlichen Behörden nicht vollends auszuschließen ist. In diesem Zusammenhang wird mittelfristig unter anderem der Vorschlag eingebracht, dass in den Regionalligen schärfere Auflagen für bauliche Verbesserungen in den Stadien eingeführt werden sollen.
Grundsätzlich äußert Ligaverbands-Präsident Werner Hackmann zur aktuellen Gewalt-Diskussion: „Wir können derzeit davon ausgehen, dass wir auf Grund der modernen Stadien und den Sicherheitsmaßnahmen die Problematik in der Bundesliga unter Kontrolle haben und in der 2. Bundesliga es nur noch sporadisch zu Ausschreitungen im Zusammenhang mit Spielen kommt. Trotzdem dürfen wir die latente Gefahr von Gewalt und Rassismus nicht bagatellisieren. Das fragwürdige Treiben von Randalierern und sonstigen Chaoten, die die Popularität des Fußballs für ihre Zwecke missbrauchen, wird von DFL und DFB nicht toleriert werden. Deshalb ist es auch aus Sicht des Profifußballs sinnvoll, dass wir mit sofortiger Wirkung eine gemeinsame Task Force einrichten.“
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger macht deutlich: „Es ist offenkundig, dass sich das Gewalt-Phänomen stärker auf die Regionalliga und die kleineren Klassen konzentriert. Dies verfolgen wir schon seit längerem mit großer Sorge. Bei aller Freude über die friedliche Stimmung bei der WM 2006 haben wir das nie aus den Augen verloren. Gerade auf Grund der aktuellen Vorkommnisse müssen wir eingestehen, dass die Gewalt-Problematik im deutschen Fußball insgesamt nicht bewältigt ist. Es war uns allerdings immer klar, dass der Vergleich der großartigen WM-Stimmung mit unserem Alltags-Spielbetrieb auf verschiedenen Ebenen völlig unangebracht ist. Bei der WM konnten wir radikale Minderheiten durch jahrelange konsequente Vorbereitung und mit hohen Sicherheitsmaßnahmen abschrecken. In unserem Liga-Alltag ist das leider gerade bei den Amateurvereinen in dieser Form nicht so zu realisieren. Trotzdem wird der DFB den Kampf gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus unbeirrt und konsequent fortsetzen. Einerseits werden wir im Bedarfsfall unsere sportrechtlichen Möglichkeiten voll ausschöpfen und gegebenenfalls harte Strafen verhängen. Andererseits wollen wir durch eine verstärkte Schulung der Mitarbeiter und intensive präventive Maßnahmen, beispielsweise in der Zusammenarbeit mit Fan-Projekten und allen anderen Fangruppen, das notwendige Bewusstsein schaffen.“
Neben der bereits beschlossenen Berufung eines profilierten Integrations-Beauftragten soll bei der nächsten DFB-Präsidiums-Sitzung am 30. November 2006 auch der Vorschlag des am Ende des Jahres nach langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit aus seinem Amt ausscheidenden Sicherheitsbeauftragten Dr. h.c. Alfred Sengle aufgegriffen werden, dass der DFB künftig einen hauptamtlichen Sicherheitsbeauftragten anstellt, um die Arbeit der für diesen Bereich zuständigen DFB-Gremien noch effektiver als bisher gestalten zu können.
Im Blick auf die Sportgerichtsbarkeit in unseren Verbänden mahnt Dr. Theo Zwanziger an, dass künftig stärker darauf geachtet werden soll, dass für gewalttätige und rassistische Vergehen zu verhängende Strafen schnell und angemessen ausgesprochen werden sollen, dabei allerdings auch pädagogische Aspekte stärker bedacht werden, also zum Beispiel Strafen mit sozialem Hintergrund oder gegebenenfalls einer Bewährungschance in Erwägung gezogen werden.
DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt
Grundsätzlich stellt Dr. Zwanziger zu den Diskussionen der vergangenen Tage fest: „Wir stellen uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung und haben seit dem Entstehen des Hooliganismus in den 80er Jahren viele Maßnahmen erfolgreich vorangetrieben oder unterstützt. Wir sind aber nicht dazu bereit, uns jetzt von der Politik auf Grund der aktuellen Entwicklung an den Pranger stellen zu lassen. Denn was wir am Wochenende erlebt haben, ist letztlich das Resultat gesellschaftlicher Fehlentwicklungen und der Fußball ist nicht die Reparaturwerkstatt der Gesellschaft. Wir wollen eine faire Partnerschaft mit der Politik und dabei weiterhin unseren Teil im Kampf gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus beitragen. Gleichzeitig rufen wir alle echten Fußball-Fans auf, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten durchaus auch mit Zivilcourage gegen Chaoten und Störenfriede abzugrenzen.“
Als Ad-hoc-Maßnahme wurde am Dienstag beschlossen, dass der DFB möglichst kurzfristig einen Katalog entwickelt, der sich besonders des Spielbetriebs der Vereine annimmt, die im Blick auf Ausschreitungen immer wieder negativ auffallen. Dazu gehört beispielsweise der 1. FC Dynamo Dresden. In diesem Zusammenhang führte DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger am Dienstag ein Telefongespräch mit Jochen Rudi, dem Präsidenten des 1. FC Dynamo Dresden. Darin teilte Jochen Rudi mit, dass er die Verlautbarungen des Dynamo-Geschäftsführers Volkmar Köster, der am Wochenende den Einsatz der Polizei bei dem Spiel in Berlin massiv kritisiert hatte, für nicht angemessen hält. Gleichzeitig vereinbarten Dr. Zwanziger und Jochen Rudi, dass sie sich gemeinsam für den zügigen Stadionneubau in Dresden einsetzen werden, weil sie darin ein Signal mit äußerst positiver Wirkung für alle Fangruppen sehen. Bereits am kommenden Donnerstag gibt es dazu ein Gespräch in der Frankfurter DFB-Zentrale.
Im Blick auf die komplette Spielabsage im Kreis Siegen-Wittgenstein kam es ebenfalls am heutigen Dienstag zu einem direkten Kontakt von Dr. Zwanziger mit dem Kreisvorsitzenden Jürgen Böcking. Nach der Auflistung von insgesamt neun Vorfällen seit dem 3. Juli 2006, bei denen unter anderem Schiedsrichter körperlich oder verbal attackiert wurden, stellt sich die Situation in diesem konkreten Fall so dar, dass unter anderem offenkundig bei zwei von acht am Spielbetrieb beteiligten ethnischen Mannschaften erhebliche Integrations-Defizite bestehen. Der DFB wird dies zum Anlass nehmen, um für solche Fälle den betroffenen Vereinen verstärkt die bereits bestehenden Möglichkeiten der Betreuung im Rahmen von Mediations-Projekten anzubieten.
Irgendwie glaube ich, man koennte mindestens 50 Prozent der Vorfaelle durch energisches Durchgreifen bei einer Handvoll auffaelliger Vereine verhinern.
Die Stuttgarter Kickers sind mir letzte Saison auch schon als gewaltbereiter Verein aufgefallen. Bierbecher werfende Chaoten, wohin das Auge blickte....
...angestürmt, verfolgt von einigen Robo-Cops und Polizeiwagen. Eine Genugtuung war es, wie ein Polizeiwagen einen eigenen Mann anfuhr und diesem der Schmerz anzusehen war.....
Glaub, die hammse nimmer alle! (wohlgemerkt die Schreiberlinge)
"Und Gott schuf Tony Iommi nach seinem Ebenbilde und führte ihn zusammen mit Terry Butler, Bill Ward und John Michael Osbourne" (Deaf Forever)
Leipzig (sid) Spielunterbrechung in Zwickau, verletzte Polizisten und Festnahmen in Plauen: Die Randale-Welle im deutschen Fußball fand am Wochenende bei zwei Spielen in den neuen Ländern ihre unrühmliche Fortsetzung. Das Oberliga-Match zwischen den Ex-Zweitligisten FSV Zwickau und Chemnitzer FC musste für 15 Minuten unterbrochen werden, nachdem Knallkörper und Feuerwerksraketen auf dem Spielfeld und in den Fanblocks gelandet waren. Die Polizei griff ein und verhinderte so Schlägereien zwischen den nur durch einen Sicherheitszaun getrennten
Anhängergruppen.
In Plauen war es nach Spielende der Partie des gastgebenden VFC und Sachsen Leipzig - ebenfalls in der Südstaffel der Nordost-Oberliga - zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Leipziger Anhängern und der Polizei gekommen. Laut eines Behördensprechers wurden durch Flaschenwürfe "insgesamt fünf Beamte leicht verletzt". Eine davon zunächst als schwer verletzt eingestufte Polizistin musste letztlich doch nicht stationär behandelt werden. Sieben Personen wurden vorläufig festgenommen, gegen sie sind Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Nach den schlimmen Szenen in Zwickau vor 2931 Zuschauern trat FSV-Präsident Volker Seifert unter Tränen zurück. "Ich kann es nicht fassen, dass man von den eigenen Fans abgeschossen wird. So etwas kann ich nicht mittragen", erklärte Seifert: "Wir wussten doch alle, dass wir als Verein unter Beobachtung stehen. Es wird harte Strafen geben. Einige Fans haben den eigenen Verein mit Füßen getreten." Laut eines Augenzeugenberichtes soll ein Chemnitzer Fan durch eine Leuchtrakete am Auge verletzt worden sein.
Toralf Wagner, Verwaltungsratschef der Zwickauer, sprach von einer "Katastrophe" und "Hirnverbrannten". Die Täter müssten dingfest und persönlich haftbar gemacht werden. Marcus Stapke, Mitglied im Verwaltungsrat und Fanprojekt, sieht ein "gewisses Potenzial an Leuten, die man nicht kennt und sich bewusst solche Spiele raussuchen, um ihren Käse dort zu verzapfen". Grundsätzlich aber hält er Sicherheitsprobleme in dem alten Stadion für nicht vermeidbar.
Das direkte Nebeneinander der rivalisierenden Gruppen wäre allerdings zu verhindern gewesen. Der eigentliche Gästeblock, ein ganzes Stück entfernt, war aber gesperrt. Nach Sanierungsmaßnahmen hatte das Bauordnungsamt diesen Bereich nicht rechtzeitig vor dem traditionell höchst brisanten Sachsen-Derby freigegeben.
Schiedsrichter Oliver Mattig aus Frankfurt/Oder hatte die Partie im maroden Westsachsenstadion in der 70. Minute kurz nach Zwickaus Ausgleich zum 1:1 unterbrochen. Nach Absprache mit der Polizei konnte das sportliche Duell der beiden Traditionsvereine aber fortgesetzt werden, es blieb beim Remis.
In Plauen konnten sich einige FC-Sachsen-Fans unter den 2475 Zuschauern offenbar nicht mit der 0:1-Pleite ihres Vereins abfinden. Gästecoach Eduard Geyer kochte zwar angesichts einer katastrophalen Leistung von Schiedsrichter Torsten Jauch (Benshausen), behielt aber die Nerven: "Kein Kommentar. Ich habe nicht genug Geld, um die Strafe zu zahlen."
Vor zwei Wochen sorgten im Fußball-Osten bereits Anhänger von Dynamo Dresden im Regionalligaspiel bei Hertha BSC II für schwere Ausschreitunge. Dabei waren 23 Polizisten zum Teil schwer verletzt
worden.
Rassismus und Ausländerfeindlichkeit werden im Fußball wieder zum Problem
München - Es war Sammy Kuffours größte Stunde: Sein FC Bayern hatte im Mai 2001 die Champions League gewonnen, bei der anschließenden Feier in einem Mailänder Musical-Theater übernahm der ghanaische Verteidiger die Moderation. Launig stellte er seine erfolgreichen Kollegen den 1000 Gästen vor ("Das ist der angebliche Brasilianer Paulo Sergio - Elfmeter schießt er aber wie ein Norweger") - und sich selbst: "Mein Name ist Samuel Osei Bimbo Kuffour."
Bimbo - das Wort, in dem soviel Abschätzigkeit liegen kann. An diesem gelösten Abend war es ein federleichtes Stück Ironie - doch in der Karriere des Sammy Kuffour, der als 17-Jähriger nach Deutschland kam und heute in Rom seinem Beruf nachgeht, war Rassismus ein steter Begleiter. Er erfuhr ihn durch Zuschauer, durch Spieler - und durch eigene Mannschaftskollegen.
"Er gehört leider zu unserer Gesellschaft, es gibt Rassismus
am Arbeitsplatz, sogar in der Familie - und darum auch im Fußball."
Theo Zwanziger, DFB-Präsident
Offiziell bestätigen wird es beim FC Bayern niemand - hinter vorgehaltener Hand ist es aber zu hören: Mit dem demonstrativ kurzgeschorenen Carsten Jancker in der Mannschaft sei es für Kuffour immer schwer gewesen; auch Berkant Göktan, in Deutschland aufgewachsener Türke, inzwischen dem TSV 1860 zugehörig, schätzte in der gemeinsamen Bayern-Zeit Kuffour gering. Am Düsseldorfer Flughafen gab es mal eine Auseinandersetzung um eine Parfümerie-Tüte, Göktan kanzelte Kuffour ab: "So kannst du mit deinen afrikanischen Freunden reden, aber nicht mit mir."
Auch wenn man in München stolz ist, "dass Rassismus bei uns nicht vorkommt" (Trainer Felix Magath) - eine kleine Vorgeschichte hat selbst ein taktvoller Verein wie der FC Bayern. So musste etwa der Kolumbianer Alfonso Garcia an einem Flughafen einen lauten Gag von Lothar Matthäus über sich ergehen lassen. "Unser Schwarzer", rief der Starspieler und Kapitän Matthäus einer Gruppe Basketballerinnen zu und breitete die Arme aus, "hat so einen Langen".
Einmal leistete sich auch das Publikum des FC Bayern, rassistischer Umtriebe eigentlich unverdächtig, einen Aussetzer: Mitte der 90er-Jahre wurde den Spielern des Europacup-Gegners Istanbul mit Aldi-Tüten zugewunken.
Die alten Geschichten haben frische Aktualität bekommen, der Rassismus, den man für eingedämmt hielt, lebt wieder auf im Sport. Europaweit. Er macht auch vor den Stars nicht Halt. Der für den FC Barcelona stürmende Kameruner Samuel Eto'o, bei der letzten Weltfußballerwahl Zweiter, wollte einmal schon das Feld im laufenden Spiel verlassen, weil ihm Schmährufe aus dem Publikum zusetzten. In Deutschland wurde Nationalspieler Gerald Asamoah (Schalke) bei einem Pokalspiel in Rostock angefeindet, in einem Interview berichtete er, allenfalls seine Prominenz habe ihn vor schweren Drangsalierungen im Alltag bewahrt. Beim Bundesligaspiel zwischen Aachen und Mönchengladbach beleidigten Fans beider Seiten die dunkelhäutigen Spieler des Gegners.
In den 90ern hatte der Fußball einiges getan, um ethnische Konflikte zu entschärfen. An einem Bundesliga-Spieltag liefen alle Mannschaften mit "Mein Freund ist Ausländer"-Trikots auf, es gab Benefizspiele der Nationalmannschaft gegen eine Auswahl der besten Bundesliga-Ausländer, der Ghanaer Anthony Yeboah von der Frankfurter Eintracht erfuhr hymnische Verehrung in allen Stadien, seine Fans nannten sich "Die Zeugen Yeboahs". Nachdem im Zuge des Bosman-Urteils von 1995 die Grenzen für Ausländer völlig geöffnet wurden, hatte fast jede Mannschaft farbige Spieler. Das sahen die Fans dann auch ein: Es passt nicht, den eigenen Afrikaner zu vergöttern und den des anderen Teams zu verhöhnen.
Doch der Rassismus hat nur pausiert auf den Sportplätzen. "Er gehört leider zu unserer Gesellschaft, es gibt Rassismus am Arbeitsplatz, sogar in der Familie - und darum auch im Fußball", sagt Theo Zwanziger, Präsident des DFB. Der deutsche Verband will rassistische Auswüchse hart bestrafen - mit Platzsperren und Punktabzügen für den Klub, dessen Fans sich Vergehungen leisten. Auch die Dachverbände Uefa und Fifa haben Aktionen ins Leben gerufen. Vor allem für den Weltverbands-Präsidenten Joseph S. Blatter ist das Aufflackern des Rassismus in den Stadien der Image-GAU. Denn mit dem Argument, der Fußball stifte Friede unter den Menschen, empfiehlt der Schweizer sich und seine Organisation unablässig für den Nobelpreis.
Was die Verbände besorgt: Brennpunkte sind nicht nur die großen Stadien, auch in den unteren Ligen kommt es zu Zwischenfällen. Martino Gatti, italienischer Trainer des türkischen Berliner Viertligisten Yesilyurt, erzählte in einem Interview, "dass wir von Gegenspielern, Zuschauern und Schiedsrichtern beschimpft werden". Was auch oft vorkommt: "Wir werden mit Fladenbrot beworfen."
Doch das Täter-Opfer-Schema ist nicht immer das gleiche. Es gibt auch ausländische Mannschaften, die in den unteren Ligen Angst und Schrecken verbreiten. "Dass manche Nationalitäten ein anderes Temperament haben als wir Deutsche, ist auch klar", formulierte es in einer Fernsehdiskussion der Bayernliga-Schiedsrichter Thomas Färber in aller Vorsicht.
Bei internationalen Spielen müssen sich auch die Deutschen einiges anhören. Bevorzugtes Mittel: Erinnerung an die Nazi-Vergangenheit ihres Landes. Einer deutschen Eishockey-Juniorennationalmannschaft widerfuhr es einmal bei einem Spiel in der Schweiz, dass sie von den Gegenspielern mit "Heil Hitler!" gegrüßt wurde.
Auf dem Sportplatz, wenn der Wettkampf tobt, mögen Verbalinjurien nicht immer ausbleiben. "In der Aktivierung und Erregung ist das möglich", sagt der Münsteraner Sportpsychologie-Professor Bernd Strauß, "doch Rassismus gehört nicht auf den Platz, da steht die moralische Komponente über der sportpsychologischen". Strauß regt an, "dass die Trainer ihre Spieler auch dahingehend trainieren, dass sie sich zurückhalten".
Und das Einwirken auf die Zuschauer? Sollte über Fanprojekte geschehen, fordert der Soziologe Gerd Dembowski. Sein gutes Beispiel: der FC St. Pauli. Der Hamburger Kultklub gilt heute als liberal - früher hatte er auch rechtsradikale Fan-Gruppen im Besucher-Spektrum.
"Man hat mich oft beleidigt. Aber zum Glück konnte ich immer
besser Deutsch als die, die mich angegriffen haben."
Tony Baffoe, Ex-Fußballer
In München, beim FC Bayern, gibt es sogar Fan-Klubs mit ausgewiesenen antirassistischen Zielen - wie die Ultras der "Schickeria". Die definiert sich als links, nimmt regelmäßig an den "Mondiali antirazzisti" der Fans in Italien teil. Und speziell Sammy Kuffour genoss bei der "Schickeria" Wertschätzung: In der Abschiedssaison des Ghanaers hisste die "Schickeria" Afrika-Fahnen mit der Aufschrift "Sammy deluxe".
Gegen Anfeindungen auf dem Platz hatte sich Kuffour immer nur schwer wehren können. Anders als Tony Baffoe, Bundesligaprofi, ebenfalls Ghanaer, Diplomatensohn, im Rheinland aufgewachsen, gebildet, eloquent. Nach der Fußball-Karriere wurde er TV-Moderator, bei der WM fungierte er als Teammanager von Achtelfinalist Ghana. "Man hat mich oft beleidigt", sagt er über die Zeit in der Bundesliga, "aber zum Glück konnte ich immer besser Deutsch als die, die mich angegriffen haben."
Die Macht des klugen Wortes und des Intellekts hat Baffoe gezielt eingesetzt. Einem Gegenspieler, der ihm die Neger-Schimpftiraden um die Ohren gehauen hatte, beschied er freundlich: "Ich mache dir ein Angebot: Nach deiner Karriere kannst du auf meiner Plantage arbeiten."
...angestürmt, verfolgt von einigen Robo-Cops und Polizeiwagen. Eine Genugtuung war es, wie ein Polizeiwagen einen eigenen Mann anfuhr und diesem der Schmerz anzusehen war.....
Glaub, die hammse nimmer alle! (wohlgemerkt die Schreiberlinge)
Kutte
is doch schön zu sehn wenn die cops nichts unter kontrolle haben und ihren eigenen mann anfahren,
da diese in ihren schildkröten outfit nicht so schnell rennen können
wurde geändert da man ja in bth nix schreiben darf ohne das man in die hool szene abgeschoben wird.
zum glück gibt es ja icq da kann man ja über alles reden
Zuletzt geändert von münchenkiller am 16 Nov 2006, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe SpVgg Bayern Hof - Fans. Da auch ihr in unserem Forum stöbert, will ich auf diesem Wege nur eines sagen.
Der Aufruf von Münchenkiller und seinen Kollegen wird von Seiten der Altstädter Fans auf keinem Fall geduldet.
Wir, die Alstädter Fußballfans, werden alles in unserer Macht stehende tun, dass es bei der sportlichen Auseinandersetzung unter Oberfränkischen Fußballvereinen beim SPORTLICHEN bleibt.
Ist es nicht geradezu die Quadratur des Kreises, daß der User münchenkiller (aka frankonia88 in diversen anderen Foren), der derartige Vorgänge wie Randale, körperliche Gewalt, Pyroshows und alle möglichen sonstigen Vorgänge, die beim Fußball nix verloren haben, immer und immer wieder gut heißt bzw. sogar toll findet, auf der anderen Mainseite im Eisstadion bei den Heimspielen des EHC Bayreuth als Ordner fungiert ???
Wenn ich hier Admin-Rechte hätte, würde ich mir schon mal Gedanken wegen einer Sperrung machen, denn diese sich dauernd wiederholenden unterschwelligen Drohungen gegen andere User gehen sicherlich nicht nur mir gewaltig auf den Zeiger....
Er ist ebenso wie sein Kumpel mit einer letzten Verwarnung bedacht worden und fliegt beim nächsten derartigen Vorfall/Beitrag ohne weitere Vorwarnung raus.