FC Schweinfurt 05
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und wir hätten schon wieder nen punkt weniger... schwabach und aindling wären die großen looser (beide mit sieg). neben uns noch frohnlach und aindling mit einem punkt weniger. oben der club (-1), FFB (-3) und Ismaning (-3)...
weiß net, ob ich das so lustig finden soll...
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keine handbreit den rassisten.
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Aus dem Schnüdelforum:
13.10.2004 12:21: Das Ende!?
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Gerade frisch bei Swex gelesen ...
FC 05: Sind die Lichter bereits aus gegangen?
Schweinfurt (13.10.2004) - Fünf Tage vor der offiziellen Mitgliederversammlung des FC 05 Schweinfurt spricht vieles dafür, dass eine Sanierung des Traditionsvereins nicht mehr möglich ist. Zwar gibt es hierzu kein offizielles Statement aus dem so genannten "Zukunftsteam" um Edgar Gleinser. Doch offensichtlich weiß die Mannschaft bereits mehr. Gestern zumindest verweigerte ein Großteil der Spieler erstmals das Training.
Lediglich acht Akteure trabten abends relativ lustlos durch das Gelände des Willy-Sachs-Stadions. Die restlichen Spieler saßen im Presseraum und forderten die Abkehr vom Konzept eines professionellen Trainings. Insbesondere die Auswärtigen scheinen nicht mehr bereit, die Strapazen der teilweise weiten Anfahrten mehrmals wöchentlich auf sich zu nehmen. Hintergrund: Bis heute stehen noch mehrere Gehaltszahlungen aus. Jetzt ist offensichtlich durchgesickert, dass auch das Sanierungsteam hier nicht für Besserung sorgen kann. Am späteren Abend soll Edgar Gleinser noch einmal das Gespräch mit den Spielern gesucht haben - Ergebnisse dieser Unterredung sind SWEX.DE indes noch nicht bekannt.
Trainer Rainer Ulrich zeigte gegenüber einem SWEX-Mitarbeiter Verständnis für das Verhalten der Mannschaft, die sich zuletzt als äußerst duldsam erwiesen hatte. Noch am Vormittag waren alle Leistungsträger beim Training dabei. Den Stimmungsumschwung muss eine Information gebracht haben, die irgendwann im Laufe des Tages bei den Spielern einschlug...
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Der "Grabfelder" - wider mediale Inkompetenz
13.10.2004 12:21: Das Ende!?
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Gerade frisch bei Swex gelesen ...
FC 05: Sind die Lichter bereits aus gegangen?
Schweinfurt (13.10.2004) - Fünf Tage vor der offiziellen Mitgliederversammlung des FC 05 Schweinfurt spricht vieles dafür, dass eine Sanierung des Traditionsvereins nicht mehr möglich ist. Zwar gibt es hierzu kein offizielles Statement aus dem so genannten "Zukunftsteam" um Edgar Gleinser. Doch offensichtlich weiß die Mannschaft bereits mehr. Gestern zumindest verweigerte ein Großteil der Spieler erstmals das Training.
Lediglich acht Akteure trabten abends relativ lustlos durch das Gelände des Willy-Sachs-Stadions. Die restlichen Spieler saßen im Presseraum und forderten die Abkehr vom Konzept eines professionellen Trainings. Insbesondere die Auswärtigen scheinen nicht mehr bereit, die Strapazen der teilweise weiten Anfahrten mehrmals wöchentlich auf sich zu nehmen. Hintergrund: Bis heute stehen noch mehrere Gehaltszahlungen aus. Jetzt ist offensichtlich durchgesickert, dass auch das Sanierungsteam hier nicht für Besserung sorgen kann. Am späteren Abend soll Edgar Gleinser noch einmal das Gespräch mit den Spielern gesucht haben - Ergebnisse dieser Unterredung sind SWEX.DE indes noch nicht bekannt.
Trainer Rainer Ulrich zeigte gegenüber einem SWEX-Mitarbeiter Verständnis für das Verhalten der Mannschaft, die sich zuletzt als äußerst duldsam erwiesen hatte. Noch am Vormittag waren alle Leistungsträger beim Training dabei. Den Stimmungsumschwung muss eine Information gebracht haben, die irgendwann im Laufe des Tages bei den Spielern einschlug...
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14.10.2004 08:28: RE: Haberle`s Rolle?
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Ex-Vize Haberle unter Verdacht
Schweinfurt Gerhard Hertlein und Jochen Haberle sind längst als Vorsitzende Nummer eins und zwei des FC 05 Schweinfurt zurückgetreten. Doch sind die Spuren ihres Wirkens nicht verwischt. Eine führte nun den Ex-Vize ins Schweinfurter Landgericht.
Jochen Haberle war vor der Regionalliga-Saison 2003/04 angetreten, dem wirtschaftlich maroden FC 05 unter die Arme zu Greifen. Als Vizepräsident hatte er sich wählen lassen, an seinen weltweiten Kontakten wollte er die Schweinfurter partizipieren lassen. Sponsoren finden - seine Berufung. Nun: Viele hat er nicht gefunden, die er auftat, waren meist von lückenhafter Liquidität.
Wie die regionale Vertretung des Nahrungs-Ergänzungsmittel-Vertreibers Tianshi. Dahinter verbirgt sich Nadja Hetkämper. Gemeinsam mit Haberle stand sie jetzt vor Gericht. Hetkämper als Beklagte, Haberle als Zeuge der Klägerin - des FC 05 Schweinfurt. Der Klub möchte auf juristischem Wege einfordern, was ein von Haberle eingefädelter Vertrag zum Inhalt hatte: 50 000 Euro Sponsoren-Gelder. Welche die 05er so bitter nötig hätten, welche Hetkämper aber nicht hat.
Unterzeichnet hatten beide Seiten das Stück Papier im Rahmen einer Pressekonferenz vor dem Testspiel der 05er gegen das israelische Team Irony Rishon Letzion Ende Juli 2003. Es brachte Tianshi fortan den Status des Ärmel-Sponsors, dem FC 05 nur Scherereien. Denn: Der vermeintliche Sponsor verfügte gar nicht über derlei Mittel. Und tut es - ohne einen Hehl daraus zu machen - auch heute nicht. Vielmehr schildert Nadja Hetkämper nun der Richterin, Jochen Haberle hätte sie unter Vortäuschung falscher Tatsachen zur Unterschrift gedrängt.
Haberle habe von den finanziellen Verhältnissen der Jung-Unternehmerin gewusst, wollte durch Kontakte - weltweit - helfen, Kapital zu erwirtschaften, aus dem im Gegenzug die Sponsoren-Leistung erbracht werden sollte. "Synergie-Effekt" nannte es der 42-Jährige.
Soweit decken sich die Ansichten. Während Haberle aber betont, mit der Bereitstellung seiner Kontakte sei die Hilfestellung durch Vereinsseite abgegolten gewesen, beklagt Hetkämper das Ausbleiben etlicher Zusagen. So habe Haberle versprochen, Teil des nach dem Schneeball-System aufgebauten Vertriebssystems zu werden. Die Gewinn bringende Pyramide hätte als untergeordnete Ebenen den FC 05, dessen Abteilungen und schließlich Mitglieder sowie Fans gehabt. Tausende Döschen der Kraft spendenden Pillen hätten verkauft werden müssen, um später die 50 000 Euro spendieren zu können. Als es an die Unterzeichnung ging, habe von den Zusagen kein Wort im Vertrag gestanden. Der Vize hätte die Sponsorin zur Unterschrift gedrängt mit der Versicherung, das später in Zusatzverträgen zu korrigieren.
Die Richterin hielt Haberle zwar vor, "dass da im Raum steht, dass Sie Betrugsstraftaten begangen haben", sah diese aber durch die Zeugen der Beklagten-Partei nicht hinreichend bestätigt - und verwies darauf, dass letztlich Hetkämpers Unterschrift unter dem Vertrag stehe. Aber: Hetkämpers Anwältin brachte einen vermeintlich identisch liegenden Fall ins Spiel. Auch beim Vertrag mit dem kurzzeitigen Hauptsponsor Mesut Cat ("Golden Lion") habe es erst Zusicherungen, dann nur einen nackten Vertrag mit Zahlungsverpflichtung gegeben. Cat jedoch habe sich einen Zusatzvertrag unterschreiben lassen, der aussage, dass Zahlungen an den Verein erst erfolgen, wenn ausreichend Produkte abgesetzt worden seien. Außerdem solle Ex-Präse Hertlein als Zeuge gehört werden, da bei den Verhandlungen und Unterzeichnungen präsent.
Kann Cat diesen Zusatzvertrag präsentieren - und danach sieht es aus -, könnte das Gericht Parallelen ziehen und seine Meinung ändern. Denn dann sähe es womöglich danach aus, als sei es gängige Praxis Haberles gewesen, finanzschwachen Unternehmen (weiteres Beispiel: "mini-dress-collection") Hilfe beim Geschäftsaufbau oder Comeback vorzugaukeln, und sie dann in einen ganz normalen Sponsoren-Vertrag zu drängen. Ein Urteil gab es darum noch nicht. Vermutlich im Januar 2005 wird - sofern es eine mögliche neue Vereinsführung überhaupt noch anstrebt - weiter verhandelt. Dann wird Jochen Haberle nochmals aussagen müssen - und zwar, so kündigte es die Beklagten-Anwältin jetzt schon an, unter Eid.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Bauer
quelle: www.mainpost.de
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Ex-Vize Haberle unter Verdacht
Schweinfurt Gerhard Hertlein und Jochen Haberle sind längst als Vorsitzende Nummer eins und zwei des FC 05 Schweinfurt zurückgetreten. Doch sind die Spuren ihres Wirkens nicht verwischt. Eine führte nun den Ex-Vize ins Schweinfurter Landgericht.
Jochen Haberle war vor der Regionalliga-Saison 2003/04 angetreten, dem wirtschaftlich maroden FC 05 unter die Arme zu Greifen. Als Vizepräsident hatte er sich wählen lassen, an seinen weltweiten Kontakten wollte er die Schweinfurter partizipieren lassen. Sponsoren finden - seine Berufung. Nun: Viele hat er nicht gefunden, die er auftat, waren meist von lückenhafter Liquidität.
Wie die regionale Vertretung des Nahrungs-Ergänzungsmittel-Vertreibers Tianshi. Dahinter verbirgt sich Nadja Hetkämper. Gemeinsam mit Haberle stand sie jetzt vor Gericht. Hetkämper als Beklagte, Haberle als Zeuge der Klägerin - des FC 05 Schweinfurt. Der Klub möchte auf juristischem Wege einfordern, was ein von Haberle eingefädelter Vertrag zum Inhalt hatte: 50 000 Euro Sponsoren-Gelder. Welche die 05er so bitter nötig hätten, welche Hetkämper aber nicht hat.
Unterzeichnet hatten beide Seiten das Stück Papier im Rahmen einer Pressekonferenz vor dem Testspiel der 05er gegen das israelische Team Irony Rishon Letzion Ende Juli 2003. Es brachte Tianshi fortan den Status des Ärmel-Sponsors, dem FC 05 nur Scherereien. Denn: Der vermeintliche Sponsor verfügte gar nicht über derlei Mittel. Und tut es - ohne einen Hehl daraus zu machen - auch heute nicht. Vielmehr schildert Nadja Hetkämper nun der Richterin, Jochen Haberle hätte sie unter Vortäuschung falscher Tatsachen zur Unterschrift gedrängt.
Haberle habe von den finanziellen Verhältnissen der Jung-Unternehmerin gewusst, wollte durch Kontakte - weltweit - helfen, Kapital zu erwirtschaften, aus dem im Gegenzug die Sponsoren-Leistung erbracht werden sollte. "Synergie-Effekt" nannte es der 42-Jährige.
Soweit decken sich die Ansichten. Während Haberle aber betont, mit der Bereitstellung seiner Kontakte sei die Hilfestellung durch Vereinsseite abgegolten gewesen, beklagt Hetkämper das Ausbleiben etlicher Zusagen. So habe Haberle versprochen, Teil des nach dem Schneeball-System aufgebauten Vertriebssystems zu werden. Die Gewinn bringende Pyramide hätte als untergeordnete Ebenen den FC 05, dessen Abteilungen und schließlich Mitglieder sowie Fans gehabt. Tausende Döschen der Kraft spendenden Pillen hätten verkauft werden müssen, um später die 50 000 Euro spendieren zu können. Als es an die Unterzeichnung ging, habe von den Zusagen kein Wort im Vertrag gestanden. Der Vize hätte die Sponsorin zur Unterschrift gedrängt mit der Versicherung, das später in Zusatzverträgen zu korrigieren.
Die Richterin hielt Haberle zwar vor, "dass da im Raum steht, dass Sie Betrugsstraftaten begangen haben", sah diese aber durch die Zeugen der Beklagten-Partei nicht hinreichend bestätigt - und verwies darauf, dass letztlich Hetkämpers Unterschrift unter dem Vertrag stehe. Aber: Hetkämpers Anwältin brachte einen vermeintlich identisch liegenden Fall ins Spiel. Auch beim Vertrag mit dem kurzzeitigen Hauptsponsor Mesut Cat ("Golden Lion") habe es erst Zusicherungen, dann nur einen nackten Vertrag mit Zahlungsverpflichtung gegeben. Cat jedoch habe sich einen Zusatzvertrag unterschreiben lassen, der aussage, dass Zahlungen an den Verein erst erfolgen, wenn ausreichend Produkte abgesetzt worden seien. Außerdem solle Ex-Präse Hertlein als Zeuge gehört werden, da bei den Verhandlungen und Unterzeichnungen präsent.
Kann Cat diesen Zusatzvertrag präsentieren - und danach sieht es aus -, könnte das Gericht Parallelen ziehen und seine Meinung ändern. Denn dann sähe es womöglich danach aus, als sei es gängige Praxis Haberles gewesen, finanzschwachen Unternehmen (weiteres Beispiel: "mini-dress-collection") Hilfe beim Geschäftsaufbau oder Comeback vorzugaukeln, und sie dann in einen ganz normalen Sponsoren-Vertrag zu drängen. Ein Urteil gab es darum noch nicht. Vermutlich im Januar 2005 wird - sofern es eine mögliche neue Vereinsführung überhaupt noch anstrebt - weiter verhandelt. Dann wird Jochen Haberle nochmals aussagen müssen - und zwar, so kündigte es die Beklagten-Anwältin jetzt schon an, unter Eid.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Bauer
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Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
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Schnüdelforum:
15.10.2004 21:20
Hertleins Einsicht als letzte Hoffnung
Schweinfurt Der FC 05 Schweinfurt steht unmittelbar vor der Insolvenz. Lenkt Ex-Präsident Gerhard Hertlein nicht bis Montagmittag ein und übernimmt die Hälfte der Verbindlichkeiten von zwei Millionen Euro, wird sich am Abend keine Mannschaft zur Präsidiums-Wahl stellen. Der Weg würde tags darauf zum Registergericht führen, der Insolvenzantrag wäre der nächste Schritt. Bisher verweigert sich Hertlein aber jeder finanzieller Beteiligung.
600 Euro hat Edgar Gleinser vertelefoniert im letzten Monat. Dem einstigen Vorstandsvorsitzenden der Bad Brückenauer Mineralbrunnen AG und im Falle einer Kandidatur designierten Hertlein-Nachfolger glühen die Ohren, brennen die Lippen. Von Pontius zu Pilatus rannte er - nach dem Rücktritt von Präsident Hertlein und Vize Haberle vor knapp drei Wochen - als Kopf des so genannten Zukunfts-Ausschusses, um den tatsächlichen Schuldenstand zu sondieren, um Gläubiger zu besänftigen, um neue Geldgeber aufzustöbern. Zuhören, reden, zuhören, reden . . . Herausgekommen ist Erfolgversprechendes, aber auch reichlich Ernüchterndes.
Das Minus des Fußball-Bayernligisten, bei dem nun auch noch Schatzmeister Johannes Laudensack zurückgetreten ist, beläuft sich auf mittlerweile knapp über zwei Millionen Euro. Nochmal: zwei Millionen Euro. Am 24. März 2003 war die Zahl noch sechsstellig: 990 000 Euro, zu gleichen Teilen als kurz-/mittelfristige sowie langfristige Verbindlichkeiten. Das war das Fazit des damaligen Sanierungs-Ausschusses, ebenfalls unter der Führung von Edgar Gleinser. Doch dann wurde das neue Präsidium gewählt, das Klub-Boss Hertlein den aus dem Niemandsland aufgetauchten Jochen Haberle als Vize an die Seite stellte. Von da an wurde der Schuldenberg unter der Führung des Duos Hertlein/Haberle mehr als verdoppelt - in eineinhalb Jahren.
Und nun drückt der Schuh vor allem im kurzfristigen Bereich gewaltig. Acht laufende Zwangsvollstreckungen, neun Anträge auf eidesstattliche Versicherung, zwei von einem Autohaus zurückgeholte Leasing-Fahrzeuge, unzählige unbearbeitete Mahnungen, die Räumungsklage für die Geschäftsstelle, ausstehende Gehälter und Übungsleiterzuschüsse - dem FC 05 steht das Wasser bis Unterkante Oberlippe.
Die Altlasten sind so gewaltig, dass sie ein neues Präsidium nicht alleine stemmen will - und auch nicht kann. Darum appelliert Gleinser an die Vernunft des Ex-Präsidenten. Hertlein, selbst größter Gläubiger des Vereins, soll auf seine Darlehen in Höhe von gut 700 000 Euro verzichten, soll Verbindlichkeiten von rund 300 000 Euro bei Finanzamt und Krankenkassen übernehmen, für die er wohl ohnehin haftet. Gleinser, der dann selbst sein Darlehen von knapp 200 000 Euro vergessen würde, betont, dass Hertlein auf nicht mehr verzichten beziehungsweise nicht mehr zahlen müsste, als im Falle einer Insolvenz ohnehin. Nur: "Er erspart sich aber zusätzliche strafrechtliche Konsequenzen aus einer Insolvenz - beispielsweise wegen Unterschlagung." Und: Der FC 05 stünde bei einem Minus von nur noch rund 800 000 Euro - eine gesunde Basis für eine mittelfristige Sanierung.
Haltlose Spekulationen
Gleinser beklagt: "Hertlein und Haberle haben den Verein in 17 Monaten an die Wand gefahren. Hertlein blockiert nun die Sanierung. Durch die Blockade ruiniert er den Verein. Ich frage mich, ob er den FC 05 bewusst vernichten will?" Daran, dass Hertlein so oder so nicht ungeschoren davonkommen wird, lässt Gleinser keinen Zweifel. Sollte Hertlein darauf spekulieren, im Falle einer Insolvenz durch eine Mithaftung Haberles nur die Hälfte tragen zu müssen, dürfte er sich irren. Haberle hat eine eidesstattliche Versicherung geleistet und ist nachweislich mehr oder weniger mittellos. Dessen Anteil würde demnach zu hundert Prozent Hertlein angelastet. Auch Hertleinschen Hoffnungen, ein Insolvenzverfahren gegen den FC 05 könne womöglich mangels Masse gar nicht erst eröffnet werden, trübt Gleinser: "Solche Spekulationen werden ins Leere laufen. Hertlein wird im Falle der Insolvenz schonungslos in die Verantwortung genommen."
Vermeiden kann Hertlein, der gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, eine solche Entwicklung höchstselbst. Wenn er einlenkt. Doch bislang signalisierte er keinerlei Bereitschaft, ließ dies Gleinser und Co auch unmissverständlich über seinen Augsburger Anwalt Thomas Rübsaamen mitteilen. Stattdessen bringt Hertlein - quasi als Abschiedsgeschenk - wieder einmal einen noch nicht genannten Investor ins Spiel. Dieser könnte dem FC 05 eine rosige Zukunft und das Ende aller Sorgen versprechen. Zweieinhalb Millionen Euro soll dessen Engagement wert sein. Weitaus lieber als diese ominöse Hoffnung wäre den Gewehr bei Fuß stehenden neuen Verantwortlichen aber eine bodenständige Vernunftsentscheidung des Ex-Präsidenten. Dann nämlich, mit gesunden Voraussetzungen im Rücken, würde sich die bereits formierte Mannschaft am Montagabend in der Mitgliederversammlung (1930 Uhr, VIP-Zelt) zur Wahl stellen.
Siegt Hertleins Trotz, gibt es keine Wahl, stattdessen den Gang zum Registergericht. Das setzt dann einen Notvorstand ein, der sofort Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellt. Mit dessen Eröffnung wäre in zwei, drei Wochen zu rechnen.
Für die Fans allerdings ist zu hoffen, dass es nach der heutigen Partie gegen Memmingen (15 Uhr) mit dem Bayernliga-Fußball im Willy-Sachs-Stadion weiter geht.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Bauer
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15.10.2004 21:20
Hertleins Einsicht als letzte Hoffnung
Schweinfurt Der FC 05 Schweinfurt steht unmittelbar vor der Insolvenz. Lenkt Ex-Präsident Gerhard Hertlein nicht bis Montagmittag ein und übernimmt die Hälfte der Verbindlichkeiten von zwei Millionen Euro, wird sich am Abend keine Mannschaft zur Präsidiums-Wahl stellen. Der Weg würde tags darauf zum Registergericht führen, der Insolvenzantrag wäre der nächste Schritt. Bisher verweigert sich Hertlein aber jeder finanzieller Beteiligung.
600 Euro hat Edgar Gleinser vertelefoniert im letzten Monat. Dem einstigen Vorstandsvorsitzenden der Bad Brückenauer Mineralbrunnen AG und im Falle einer Kandidatur designierten Hertlein-Nachfolger glühen die Ohren, brennen die Lippen. Von Pontius zu Pilatus rannte er - nach dem Rücktritt von Präsident Hertlein und Vize Haberle vor knapp drei Wochen - als Kopf des so genannten Zukunfts-Ausschusses, um den tatsächlichen Schuldenstand zu sondieren, um Gläubiger zu besänftigen, um neue Geldgeber aufzustöbern. Zuhören, reden, zuhören, reden . . . Herausgekommen ist Erfolgversprechendes, aber auch reichlich Ernüchterndes.
Das Minus des Fußball-Bayernligisten, bei dem nun auch noch Schatzmeister Johannes Laudensack zurückgetreten ist, beläuft sich auf mittlerweile knapp über zwei Millionen Euro. Nochmal: zwei Millionen Euro. Am 24. März 2003 war die Zahl noch sechsstellig: 990 000 Euro, zu gleichen Teilen als kurz-/mittelfristige sowie langfristige Verbindlichkeiten. Das war das Fazit des damaligen Sanierungs-Ausschusses, ebenfalls unter der Führung von Edgar Gleinser. Doch dann wurde das neue Präsidium gewählt, das Klub-Boss Hertlein den aus dem Niemandsland aufgetauchten Jochen Haberle als Vize an die Seite stellte. Von da an wurde der Schuldenberg unter der Führung des Duos Hertlein/Haberle mehr als verdoppelt - in eineinhalb Jahren.
Und nun drückt der Schuh vor allem im kurzfristigen Bereich gewaltig. Acht laufende Zwangsvollstreckungen, neun Anträge auf eidesstattliche Versicherung, zwei von einem Autohaus zurückgeholte Leasing-Fahrzeuge, unzählige unbearbeitete Mahnungen, die Räumungsklage für die Geschäftsstelle, ausstehende Gehälter und Übungsleiterzuschüsse - dem FC 05 steht das Wasser bis Unterkante Oberlippe.
Die Altlasten sind so gewaltig, dass sie ein neues Präsidium nicht alleine stemmen will - und auch nicht kann. Darum appelliert Gleinser an die Vernunft des Ex-Präsidenten. Hertlein, selbst größter Gläubiger des Vereins, soll auf seine Darlehen in Höhe von gut 700 000 Euro verzichten, soll Verbindlichkeiten von rund 300 000 Euro bei Finanzamt und Krankenkassen übernehmen, für die er wohl ohnehin haftet. Gleinser, der dann selbst sein Darlehen von knapp 200 000 Euro vergessen würde, betont, dass Hertlein auf nicht mehr verzichten beziehungsweise nicht mehr zahlen müsste, als im Falle einer Insolvenz ohnehin. Nur: "Er erspart sich aber zusätzliche strafrechtliche Konsequenzen aus einer Insolvenz - beispielsweise wegen Unterschlagung." Und: Der FC 05 stünde bei einem Minus von nur noch rund 800 000 Euro - eine gesunde Basis für eine mittelfristige Sanierung.
Haltlose Spekulationen
Gleinser beklagt: "Hertlein und Haberle haben den Verein in 17 Monaten an die Wand gefahren. Hertlein blockiert nun die Sanierung. Durch die Blockade ruiniert er den Verein. Ich frage mich, ob er den FC 05 bewusst vernichten will?" Daran, dass Hertlein so oder so nicht ungeschoren davonkommen wird, lässt Gleinser keinen Zweifel. Sollte Hertlein darauf spekulieren, im Falle einer Insolvenz durch eine Mithaftung Haberles nur die Hälfte tragen zu müssen, dürfte er sich irren. Haberle hat eine eidesstattliche Versicherung geleistet und ist nachweislich mehr oder weniger mittellos. Dessen Anteil würde demnach zu hundert Prozent Hertlein angelastet. Auch Hertleinschen Hoffnungen, ein Insolvenzverfahren gegen den FC 05 könne womöglich mangels Masse gar nicht erst eröffnet werden, trübt Gleinser: "Solche Spekulationen werden ins Leere laufen. Hertlein wird im Falle der Insolvenz schonungslos in die Verantwortung genommen."
Vermeiden kann Hertlein, der gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen war, eine solche Entwicklung höchstselbst. Wenn er einlenkt. Doch bislang signalisierte er keinerlei Bereitschaft, ließ dies Gleinser und Co auch unmissverständlich über seinen Augsburger Anwalt Thomas Rübsaamen mitteilen. Stattdessen bringt Hertlein - quasi als Abschiedsgeschenk - wieder einmal einen noch nicht genannten Investor ins Spiel. Dieser könnte dem FC 05 eine rosige Zukunft und das Ende aller Sorgen versprechen. Zweieinhalb Millionen Euro soll dessen Engagement wert sein. Weitaus lieber als diese ominöse Hoffnung wäre den Gewehr bei Fuß stehenden neuen Verantwortlichen aber eine bodenständige Vernunftsentscheidung des Ex-Präsidenten. Dann nämlich, mit gesunden Voraussetzungen im Rücken, würde sich die bereits formierte Mannschaft am Montagabend in der Mitgliederversammlung (1930 Uhr, VIP-Zelt) zur Wahl stellen.
Siegt Hertleins Trotz, gibt es keine Wahl, stattdessen den Gang zum Registergericht. Das setzt dann einen Notvorstand ein, der sofort Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellt. Mit dessen Eröffnung wäre in zwei, drei Wochen zu rechnen.
Für die Fans allerdings ist zu hoffen, dass es nach der heutigen Partie gegen Memmingen (15 Uhr) mit dem Bayernliga-Fußball im Willy-Sachs-Stadion weiter geht.
Von unserem Redaktionsmitglied Michael Bauer
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Aus dem Schnüdelforum:
15.10.2004 10:51: RE: FC 05 - Memmingen
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FC Schweinfurt 05 erwartet mit Memmingen schon wieder ein Spitzenteam
Schweinfurt (15.10.2004) - Man stelle sich das mal vor: Da verweigerte bis auf acht Freiwillige unter der Woche mehr als der halbe Kader des FC Schweinfurt 05 (5. Platz, 22 Punkte) die Bereitschaft zum Training am Nachmitag, doch Coach Rainer Ulrich hat dafür auch noch Verständnis. Und das vor einem Heimspiel, das mit dem FC Memmingen (4., 23) schon wieder einen Gegner ins Willy-Sachs-Stadion bringt, der in der Tabelle vor den Schnüdeln steht. Beste Vorbereitung ist das sicher nicht.
Yu Shimamura, Andy Nägelein, Michael Rechner, Daniel Rinbergas, Bernd Winter, Pero Skoric, Sven Löhner und der ohnehin nicht spielberechtigte Marinko Skaricic waren diejenigen, die am Dienstagnachmitag locker trainierten, während der Rest des Kaders nach der morgendlichen Einheit keinen großen Drang mehr verspürte, das Leben als Fußballprofis weiterzuführen, ohne wie solche finanziell behandelt zu werden. Drei Mal pro Woche reicht den Streikenden künftig, die bei Edgar Gleinser, dem starken Mann des Zukunftsausschusses, mit ihrer Maßnahme allerdings nicht unbedingt auf Begeisterung stießen. Gleiser lobte in der Woche zuvor ausdrücklich noch den auf dem Rasen noch so gut funktionierenden FC 05.
Die Stimme der Fans: "Man nehme etwas Rosstäuscher und Traumtänzer und füge eine Portion Ganove hinzu und wenn dann noch der Glaube an den Weihnachtsmann hinzukommt, hat man einen Präse und seinen Vize, die Hertleins und Häberleins. Auf der Strecke bleiben dann ein Traditionsverein, viele Fans und eine Mannschaft, die man unter welchen fadenscheinigen Argumenten und Versprechungen auch immer, nach Schweinfurt gelockt hat. Armes Schweinfurt, armer FC 05, das hast du nicht verdient!" (Eintrag ins Schnüdelforum im Internet)
Danach folgte in Ismaning die dritte Auswärtsniederlage in Folge und im Umfeld leider nicht der erhoffte Umschwung. "Die Ungewissheit wird immer größer. Hinter den Kulissen sind Parolen zu hören, dass es eh mit dem Verein zu Ende geht", weiß Ulrich von wenig Zuversicht in der Kabine zu berichten. Die außerordentliche Mitgliederversammlung am Montagabend, 19.30 Uhr, wird den Weg des Traditionsbereins endgültig weisen. Gut möglich, dass der Auftritt am Samstag für lange Zeit der letzte sein kann, bei dem es auf dem Rasen um so richtig viel geht.
"Antreten wird die Mannschaft natürlich. Aber in unserer Situation müssen wir abwarten, was sich bis zum Anpfiff tut", konnte der Trainer nicht viel Aufbauendes mitteilen. Außer dass er gegen die bislang überraschend starken Memminger, die durch die Heimniederlage gegen Passau letzten Samstag den Sprung gar auf Rang drei verpassten (auf dem weiter die Ingolstadter um Neuzugang Oliver Beer stehen), die auf dem Feld stehenden natürlich wiederum alles geben werden, was denn machbar ist. Trotz der anhaltenden Lage im Umfeld.
Sicher ausfallen wird wieder Markus Unger, der sich einen Muskelfaserriss zuzog. Ersatztorwart Stefan Crisan hat sich schon 14 Tage nicht mehr in Schweinfurt blicken lassen. Dafür machte ein Trio des Kaders letzten Sonntag Sonderschichten, stand im Team der Reserve, das im Kreisliga-Stadtduell bei der DJK Schweinfurt aber nicht über 90 Minuten ging. Denn beim Stand von 8:1 für die Hausherren gaben die 05-er auf. Christian Mack musste verletzt aus dem Tor, weitere Akteure zogen sich zurück. Da half auch der Einsatz von Alen Marcina und Waldemar Dutra nichts, die abkommandiert wurden, um den Spielbetrieb der Reserve aufrecht zu erhalten.
Dazu soll künftig auch Baldo di Gregorio beitragen. Denn während nach Gesprächen am Mittwoch der gesamte Kader wieder beide Trainingseinheiten absolvierte, stellte der FC 05 den aus Frankfurt gekommenen Mitelfeldmann frei. Der Hesse mit italienischem Blut in den Adern fiel schon seit längerer Zeit durch lässig nach außen getragenen Lustlosigkeit auf und kam nach anfänglich guten Ansätzen zuletzt ohnehin nicht mehr zum Einsatz.
Dafür ließ sich unter der Woche mal wieder der zurück getretene Vizepräsident Jochen Haberle blicken. Zwangsweise, denn als Zeuge musste er vor Gericht in einem Verfahren aussagen, dass der FC 05 gegen seinen nie zahlenden Ärmelsponsor Tianshi anstrebte. Die lokale Vertriebschefin des Nahrungsergänzungsproduktes aus China machte jedoch unmissverständlich klar, dass sie den Vertrag nur unterzeichnete, nachdem ihr Haberle Unterstützung beim Absatz zusagte, was dann aber nie der Fall war. 2005 soll weiter verhandelt werden.
FC 05 (Kader): Michael Rechner, Christian Mack, Stefan Crisan (?) - Andy Nägelein, Daniel Rinbergas, Benjamin Doll, Sven Löhner, Abu Njie, Stefan Egger, Pero Skoric, Waldemar Dutra, Müjdat Karagöz, Yu Shimamura, Bernd Winter, Manuel Endres, Mark Leißing, Janos Pal, Alen Marcina, Philipp Kutzenberger. Es fehlen: Marinko Skaricic (bislang ohne Freigabe bzw. Spielberechtigung), John jr. Castrillon, Manuel Gröschl, Manuel Gerber, Markus Unger (alle verletzt), Baldo di Gregorio (suspendiert).
quelle:www.swex.de (Michael Horling)
15.10.2004 10:51: RE: FC 05 - Memmingen
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FC Schweinfurt 05 erwartet mit Memmingen schon wieder ein Spitzenteam
Schweinfurt (15.10.2004) - Man stelle sich das mal vor: Da verweigerte bis auf acht Freiwillige unter der Woche mehr als der halbe Kader des FC Schweinfurt 05 (5. Platz, 22 Punkte) die Bereitschaft zum Training am Nachmitag, doch Coach Rainer Ulrich hat dafür auch noch Verständnis. Und das vor einem Heimspiel, das mit dem FC Memmingen (4., 23) schon wieder einen Gegner ins Willy-Sachs-Stadion bringt, der in der Tabelle vor den Schnüdeln steht. Beste Vorbereitung ist das sicher nicht.
Yu Shimamura, Andy Nägelein, Michael Rechner, Daniel Rinbergas, Bernd Winter, Pero Skoric, Sven Löhner und der ohnehin nicht spielberechtigte Marinko Skaricic waren diejenigen, die am Dienstagnachmitag locker trainierten, während der Rest des Kaders nach der morgendlichen Einheit keinen großen Drang mehr verspürte, das Leben als Fußballprofis weiterzuführen, ohne wie solche finanziell behandelt zu werden. Drei Mal pro Woche reicht den Streikenden künftig, die bei Edgar Gleinser, dem starken Mann des Zukunftsausschusses, mit ihrer Maßnahme allerdings nicht unbedingt auf Begeisterung stießen. Gleiser lobte in der Woche zuvor ausdrücklich noch den auf dem Rasen noch so gut funktionierenden FC 05.
Die Stimme der Fans: "Man nehme etwas Rosstäuscher und Traumtänzer und füge eine Portion Ganove hinzu und wenn dann noch der Glaube an den Weihnachtsmann hinzukommt, hat man einen Präse und seinen Vize, die Hertleins und Häberleins. Auf der Strecke bleiben dann ein Traditionsverein, viele Fans und eine Mannschaft, die man unter welchen fadenscheinigen Argumenten und Versprechungen auch immer, nach Schweinfurt gelockt hat. Armes Schweinfurt, armer FC 05, das hast du nicht verdient!" (Eintrag ins Schnüdelforum im Internet)
Danach folgte in Ismaning die dritte Auswärtsniederlage in Folge und im Umfeld leider nicht der erhoffte Umschwung. "Die Ungewissheit wird immer größer. Hinter den Kulissen sind Parolen zu hören, dass es eh mit dem Verein zu Ende geht", weiß Ulrich von wenig Zuversicht in der Kabine zu berichten. Die außerordentliche Mitgliederversammlung am Montagabend, 19.30 Uhr, wird den Weg des Traditionsbereins endgültig weisen. Gut möglich, dass der Auftritt am Samstag für lange Zeit der letzte sein kann, bei dem es auf dem Rasen um so richtig viel geht.
"Antreten wird die Mannschaft natürlich. Aber in unserer Situation müssen wir abwarten, was sich bis zum Anpfiff tut", konnte der Trainer nicht viel Aufbauendes mitteilen. Außer dass er gegen die bislang überraschend starken Memminger, die durch die Heimniederlage gegen Passau letzten Samstag den Sprung gar auf Rang drei verpassten (auf dem weiter die Ingolstadter um Neuzugang Oliver Beer stehen), die auf dem Feld stehenden natürlich wiederum alles geben werden, was denn machbar ist. Trotz der anhaltenden Lage im Umfeld.
Sicher ausfallen wird wieder Markus Unger, der sich einen Muskelfaserriss zuzog. Ersatztorwart Stefan Crisan hat sich schon 14 Tage nicht mehr in Schweinfurt blicken lassen. Dafür machte ein Trio des Kaders letzten Sonntag Sonderschichten, stand im Team der Reserve, das im Kreisliga-Stadtduell bei der DJK Schweinfurt aber nicht über 90 Minuten ging. Denn beim Stand von 8:1 für die Hausherren gaben die 05-er auf. Christian Mack musste verletzt aus dem Tor, weitere Akteure zogen sich zurück. Da half auch der Einsatz von Alen Marcina und Waldemar Dutra nichts, die abkommandiert wurden, um den Spielbetrieb der Reserve aufrecht zu erhalten.
Dazu soll künftig auch Baldo di Gregorio beitragen. Denn während nach Gesprächen am Mittwoch der gesamte Kader wieder beide Trainingseinheiten absolvierte, stellte der FC 05 den aus Frankfurt gekommenen Mitelfeldmann frei. Der Hesse mit italienischem Blut in den Adern fiel schon seit längerer Zeit durch lässig nach außen getragenen Lustlosigkeit auf und kam nach anfänglich guten Ansätzen zuletzt ohnehin nicht mehr zum Einsatz.
Dafür ließ sich unter der Woche mal wieder der zurück getretene Vizepräsident Jochen Haberle blicken. Zwangsweise, denn als Zeuge musste er vor Gericht in einem Verfahren aussagen, dass der FC 05 gegen seinen nie zahlenden Ärmelsponsor Tianshi anstrebte. Die lokale Vertriebschefin des Nahrungsergänzungsproduktes aus China machte jedoch unmissverständlich klar, dass sie den Vertrag nur unterzeichnete, nachdem ihr Haberle Unterstützung beim Absatz zusagte, was dann aber nie der Fall war. 2005 soll weiter verhandelt werden.
FC 05 (Kader): Michael Rechner, Christian Mack, Stefan Crisan (?) - Andy Nägelein, Daniel Rinbergas, Benjamin Doll, Sven Löhner, Abu Njie, Stefan Egger, Pero Skoric, Waldemar Dutra, Müjdat Karagöz, Yu Shimamura, Bernd Winter, Manuel Endres, Mark Leißing, Janos Pal, Alen Marcina, Philipp Kutzenberger. Es fehlen: Marinko Skaricic (bislang ohne Freigabe bzw. Spielberechtigung), John jr. Castrillon, Manuel Gröschl, Manuel Gerber, Markus Unger (alle verletzt), Baldo di Gregorio (suspendiert).
quelle:www.swex.de (Michael Horling)
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Aus dem Schnüdelforum:
20.10.2004 15:55: RE: Mitgliederversammlung 18.10.04
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Presseberichte zur Versammlung. Alles ohne Worte.
Mainpost:
Der FC 05 Schweinfurt ist führungslos. Auf der Mitgliederversammlung fand sich angesichts der desaströsen Finanzlage kein neues Präsidium. Noch diese Woche wird ein Notvorstand bestellt. Der leitet ein Insolvenzverfahren ein. Doch bleibt nichts unversucht, den Verein zu retten.
„Ich würde es wirklich gerne machen. Ich stehe zum FC 05. Aber ich habe Familie und Betrieb. In diesem Falle bleibt mir nur ein klares Nein." Da stand er, beide Fäuste auf die Tischplatte gestützt, hinter sich eine Tafel, die unter der Überschrift „Hauptsponsor" gähnende Leere aufweist: Edgar Gleinser verkündete mit bebender Stimme, was die 199 anwesenden Mitglieder auf der außerordentlichen Versammlung des Traditionsklubs befürchtet hatten. Die Schuldenlast von gut zwei Millionen Euro wog zu schwer, als dass sich ein Kandidat für den Präsidenten-Posten hätte finden lassen. „Es würde nur kurze Zeit dauern, bis er in die Haftung genommen werden würde", ließ OS-Anwalt Peter Hofmann keinen Zweifel daran, dass eventuelle Hertlein-Nachfolger für die Altlasten gerade stehen müssten.
Beratungsresistenter Helllein
Gerhard Hertlein, am 23. September als Präsident zurückgetreten, war von seiner Ankündigung, weder auf sein Darlehen 700000 Euro) verzichten, noch kurzfristige Verbindlichkeiten 300 000 Euro) übernehmen zu wollen, keinen Millimeter abgerückt. Und hatte es dem „Zukunftsteam" um Gleinser unmöglich gemacht, einzusteigen. Bis zuletzt hatten gar die CSU-Landtagsabgeordneten Gerhard Eck und Dr. Hans-Gerhard Stockinger in Gesprächen versucht, Hertlein zur inneren Einkehr zu bewegen – vergeblich. Die Politiker standen am Ende einer Kette: Ex-Trainer Djuradj Vasic, Spielervermittler Nicola Skrelja, Gleinser, Hofmann – alle haben sie versucht, Hertlein zu überzeugen, dass er im Falle eines Insolvenzverfahrens seine Darlehen ohnehin nie mehr sähe und für weit mehr als die 300 000 Euro in Haftung genommen werden würde. „Alle haben ihm goldene Brücken gebaut", sagte Gleinser. „Aber was machen, wenn jemand derart beratungsresistent ist?"
Gleinser hofft nun, dass Hertlein nicht auch noch den in einem Insolvenzverfahren anstehenden außergerichtlichen Vergleich torpediert, der sehr wohl noch auf ein Fortbestehen des FC 05 Schweinfurt hoffen lässt. Die Beispiele des SSV Ulm, FC Magdeburg oder SSV Waldhof Mannheim, wo es jeweils sportlich weiterging, machen Mut. Fünf bis acht Prozent der Gesamtverbindlichkeiten müsste der Klub aufbringen, um die Gläubiger zu befrieden. Sollte Hauptschuldner Hertlein nicht mitspielen, wäre der Verein jedoch definitiv insolvent – und von der sportlichen Landkarte verschwunden. Doch bis dahin ist es noch ein Stück. Zunächst wird noch in dieser Woche ein Gläubiger, voraussichtlich Gleinser selbst, beim Registergericht einen Notvorstand beantragen. Der sichtet die Bücher und beantragt gegebenenfalls beim Amtsgericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Normalerweise in maximal drei Wochen, „doch gilt bei einem Verein nicht ganz die starre Regelung wie im GmbH-Recht", sagt OS-Anwältin Christiane Michal-Zaiser. Der vom Gericht eingesetzte Insolvenzverwalter wiederum wird ein Gutachten erstellen. Das gesamte Prozedere kann sich zwei, drei Monate hinziehen – wenn nicht ein anderer Gläubiger mit seinem Antrag zuvor kommt.
Es kann aber auch anders laufen, sollte Hertlein in einem letzten Anlauf doch umgestimmt werden. Der mutmaßliche Notvorstand müsste die finale Chance suchen, den Ex-Präsidenten mit der ganzen juristischen Tragweite der Sache zu konfrontieren. Schlägt das fehl, ist das Insolvenzverfahren nicht vom Tisch zu bekommen. Dass es mangels Masse nicht eröffnet werde, schließt Gleinser aus. „Selbstverständlich werden diese Leute in die Verantwortung gezogen, dafür sorgen wir", beruhigte er um Gerechtigkeit besorgte Frager. Gleinser gelobte am Ende der 70-minütigen Versammlung, mit seinem Team weiter alles zu tun, um den FC am Leben zu erhalten: „Der Verein sitzt in seiner tiefsten Krise. Aber ich bin überzeugt, dass wir dieses Finanz-Desaster überwinden, dass es sportlich weitergeht. Bleibt abzuwarten, in welcher Form."
Abstieg scheint besiegelt
In Sachen Bayernliga-Fußball bleiben einige Varianten. Die wahrscheinlichste: Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist der FC 05 automatisch erster Absteiger in die Landesliga; vorausgesetzt, er absolviert bis zum Saisonende alle Spiele. Das Punktekonto wird auf Null gestellt. Die Spieler, am Montagabend im VIP-Zelt zahlreich erschienen, hätten Anspruch auf Insolvenz-Geld vom Arbeitsamt: drei Monatsgehälter plus eventuelle Prämien in voller Höhe. Anschließend müssten sie sich arbeitslos melden. Ein größerer Teil würde sich vermutlich neue Arbeitgeber suchen. Nicht so Müjdat Karagöz. Er kündigte sein Bleiben an. „Ich will beim FC 05 bleiben. Auch für weniger Geld. Dann sind wir eben keine Profis, trainieren weniger und ich arbeite wieder nebenher."
Ohnehin müsse der Spielbetrieb abgespeckt werden. Die Kosten für die Rest-Saison betrügen, so Gleinser, 910 000 Euro, beließe man alle Verträge. Spielern, die von Hertlein bis zuletzt im Glauben gelassen wurden, ihre Gehälter seien gesichert durch den Einstieg des Schweinfurter Investors Michael Räth, der ein Multimedia-Zentrum bauen wolle, zog er den Zahn. „Wir haben ihn gesprochen. Aber das ist nicht in den seriösen Bereich einzuordnen."
Süddeutsche Zeitung:
Schweinfurt 05 im Abseits
Schulden und Querelen stürzen den Verein in die Insolvenz
Gerhard Hertlein war nicht erschienen. Aber der riesige Schatten des ehemaligen Präsidenten fiel dennoch durch das Zeltdach auf den FC Schweinfurt 05. Er fiel auf die Mitglieder des Arbeitsausschusses, die mehr als zwei Millionen Euro Schulden bekannt gegeben hatten, auf die Männer, die hinten am Tresen mit den Tränen kämpften, und er fiel auf Edgar Gleinser.
Der Unternehmer wollte bei der außerordentlichen Hauptversammlung das Amt des zurückgetretenen Präsidenten übernehmen, wenn Hertlein auf sein Darlehen von 700 000 Euro verzichtet und 300 000 Euro Verbindlichkeiten beim Finanzamt und bei den Krankenkassen übernommen hätte, für die er haftet. Aber Hertlein war nicht bereit, auf das Geld zu verzichten, das er bei einer Insolvenz ohnehin verliert. Gleinser sagt: „Meine Liebe zum Verein geht sehr weit, aber man kann keinem zumuten, in dieser Situation Verantwortung zu übernehmen.“ Der Vermieter der Geschäftsstelle reichte eine Räumungsklage ein, die Leasingfirma holte ihre Autos ab, das Bankkonto wurde gesperrt.
Weil der Verein vorerst ohne Führung bleibt, wird ein Notvorstand eingesetzt, der Insolvenz beantragen wird. Er wird davor noch einmal mit Hertlein sprechen, aber die Hoffnung, ihn umzustimmen, ist gering. Selbst den CSU-Bundestagsabgeordneten Michael Glos hatte Gleinser eingeschaltet. Hertlein aber blieb stur.
Acht Jahre lang hatte er den FC 05 wie ein Alleinherrscher gelenkt. Bei der Hauptversammlung am 24. März 2003 hatte der Klub 990 000 Euro Schulden. „Damals war die Situation noch in den Griff zu bekommen“, meint Gleinser. Aber statt mit dem Unternehmer zu kooperieren, präsentierte Hertlein aus Machtgier den völlig unbekannten Jochen Haberle als zweiten Vorsitzenden. Haberle stellte sich als Marketing-Experte vor, in Wirklichkeit arbeitete er mit betrügerischen Mitteln. Er versprach finanzschwachen Unternehmen Aufbauhilfe und lockte sie in Sponsorenverträge, die sie nicht erfüllen konnten. In 17 Monaten machte das Duo eine Million Euro Neuschulden.
Die Anhänger und Mitglieder hoffen, dass der Klub das bevorstehende Insolvenzverfahren durch einen Vergleich übersteht. Dann könnte er weiter existieren und in der kommenden Saison in der Landesliga spielen. Viele Gläubiger haben ihre Bereitschaft erklärt. Revisor Rudolf Löhnert beziffert diese Chance auf „90 Prozent, wenn wir den Spielbetrieb aufrecht erhalten“.
Aber das Problem ist wieder Hertlein, der größte Gläubiger. Was geht in seinem Kopf vor? Die Anhänger hoffen, dass ihn der rationale Egoismus eines Geschäftsmanns treibt, der in einem Vergleich einen Teil seiner Forderungen zurück haben will. Vielleicht handelt er aber auch wie ein trotziges Kleinkind, das seinem Lieblingsteddy lieber den Kopf abreißt als ihn anderen zu überlassen; er hält Gleinser für seinen Erzfeind. „Wenn ich zurücktrete, gibt es den Verein nicht mehr“, hatte Gerhard Hertlein gedroht. Es scheint, als wolle er diesen Satz bestätigen. Wenn der ehemalige Präsident einen Vergleich blockiert, dann ist das Kapitel Schweinfurt 05 per Handstreich beendet.
20.10.2004 15:55: RE: Mitgliederversammlung 18.10.04
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Presseberichte zur Versammlung. Alles ohne Worte.
Mainpost:
Der FC 05 Schweinfurt ist führungslos. Auf der Mitgliederversammlung fand sich angesichts der desaströsen Finanzlage kein neues Präsidium. Noch diese Woche wird ein Notvorstand bestellt. Der leitet ein Insolvenzverfahren ein. Doch bleibt nichts unversucht, den Verein zu retten.
„Ich würde es wirklich gerne machen. Ich stehe zum FC 05. Aber ich habe Familie und Betrieb. In diesem Falle bleibt mir nur ein klares Nein." Da stand er, beide Fäuste auf die Tischplatte gestützt, hinter sich eine Tafel, die unter der Überschrift „Hauptsponsor" gähnende Leere aufweist: Edgar Gleinser verkündete mit bebender Stimme, was die 199 anwesenden Mitglieder auf der außerordentlichen Versammlung des Traditionsklubs befürchtet hatten. Die Schuldenlast von gut zwei Millionen Euro wog zu schwer, als dass sich ein Kandidat für den Präsidenten-Posten hätte finden lassen. „Es würde nur kurze Zeit dauern, bis er in die Haftung genommen werden würde", ließ OS-Anwalt Peter Hofmann keinen Zweifel daran, dass eventuelle Hertlein-Nachfolger für die Altlasten gerade stehen müssten.
Beratungsresistenter Helllein
Gerhard Hertlein, am 23. September als Präsident zurückgetreten, war von seiner Ankündigung, weder auf sein Darlehen 700000 Euro) verzichten, noch kurzfristige Verbindlichkeiten 300 000 Euro) übernehmen zu wollen, keinen Millimeter abgerückt. Und hatte es dem „Zukunftsteam" um Gleinser unmöglich gemacht, einzusteigen. Bis zuletzt hatten gar die CSU-Landtagsabgeordneten Gerhard Eck und Dr. Hans-Gerhard Stockinger in Gesprächen versucht, Hertlein zur inneren Einkehr zu bewegen – vergeblich. Die Politiker standen am Ende einer Kette: Ex-Trainer Djuradj Vasic, Spielervermittler Nicola Skrelja, Gleinser, Hofmann – alle haben sie versucht, Hertlein zu überzeugen, dass er im Falle eines Insolvenzverfahrens seine Darlehen ohnehin nie mehr sähe und für weit mehr als die 300 000 Euro in Haftung genommen werden würde. „Alle haben ihm goldene Brücken gebaut", sagte Gleinser. „Aber was machen, wenn jemand derart beratungsresistent ist?"
Gleinser hofft nun, dass Hertlein nicht auch noch den in einem Insolvenzverfahren anstehenden außergerichtlichen Vergleich torpediert, der sehr wohl noch auf ein Fortbestehen des FC 05 Schweinfurt hoffen lässt. Die Beispiele des SSV Ulm, FC Magdeburg oder SSV Waldhof Mannheim, wo es jeweils sportlich weiterging, machen Mut. Fünf bis acht Prozent der Gesamtverbindlichkeiten müsste der Klub aufbringen, um die Gläubiger zu befrieden. Sollte Hauptschuldner Hertlein nicht mitspielen, wäre der Verein jedoch definitiv insolvent – und von der sportlichen Landkarte verschwunden. Doch bis dahin ist es noch ein Stück. Zunächst wird noch in dieser Woche ein Gläubiger, voraussichtlich Gleinser selbst, beim Registergericht einen Notvorstand beantragen. Der sichtet die Bücher und beantragt gegebenenfalls beim Amtsgericht die Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Normalerweise in maximal drei Wochen, „doch gilt bei einem Verein nicht ganz die starre Regelung wie im GmbH-Recht", sagt OS-Anwältin Christiane Michal-Zaiser. Der vom Gericht eingesetzte Insolvenzverwalter wiederum wird ein Gutachten erstellen. Das gesamte Prozedere kann sich zwei, drei Monate hinziehen – wenn nicht ein anderer Gläubiger mit seinem Antrag zuvor kommt.
Es kann aber auch anders laufen, sollte Hertlein in einem letzten Anlauf doch umgestimmt werden. Der mutmaßliche Notvorstand müsste die finale Chance suchen, den Ex-Präsidenten mit der ganzen juristischen Tragweite der Sache zu konfrontieren. Schlägt das fehl, ist das Insolvenzverfahren nicht vom Tisch zu bekommen. Dass es mangels Masse nicht eröffnet werde, schließt Gleinser aus. „Selbstverständlich werden diese Leute in die Verantwortung gezogen, dafür sorgen wir", beruhigte er um Gerechtigkeit besorgte Frager. Gleinser gelobte am Ende der 70-minütigen Versammlung, mit seinem Team weiter alles zu tun, um den FC am Leben zu erhalten: „Der Verein sitzt in seiner tiefsten Krise. Aber ich bin überzeugt, dass wir dieses Finanz-Desaster überwinden, dass es sportlich weitergeht. Bleibt abzuwarten, in welcher Form."
Abstieg scheint besiegelt
In Sachen Bayernliga-Fußball bleiben einige Varianten. Die wahrscheinlichste: Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist der FC 05 automatisch erster Absteiger in die Landesliga; vorausgesetzt, er absolviert bis zum Saisonende alle Spiele. Das Punktekonto wird auf Null gestellt. Die Spieler, am Montagabend im VIP-Zelt zahlreich erschienen, hätten Anspruch auf Insolvenz-Geld vom Arbeitsamt: drei Monatsgehälter plus eventuelle Prämien in voller Höhe. Anschließend müssten sie sich arbeitslos melden. Ein größerer Teil würde sich vermutlich neue Arbeitgeber suchen. Nicht so Müjdat Karagöz. Er kündigte sein Bleiben an. „Ich will beim FC 05 bleiben. Auch für weniger Geld. Dann sind wir eben keine Profis, trainieren weniger und ich arbeite wieder nebenher."
Ohnehin müsse der Spielbetrieb abgespeckt werden. Die Kosten für die Rest-Saison betrügen, so Gleinser, 910 000 Euro, beließe man alle Verträge. Spielern, die von Hertlein bis zuletzt im Glauben gelassen wurden, ihre Gehälter seien gesichert durch den Einstieg des Schweinfurter Investors Michael Räth, der ein Multimedia-Zentrum bauen wolle, zog er den Zahn. „Wir haben ihn gesprochen. Aber das ist nicht in den seriösen Bereich einzuordnen."
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Schweinfurt 05 im Abseits
Schulden und Querelen stürzen den Verein in die Insolvenz
Gerhard Hertlein war nicht erschienen. Aber der riesige Schatten des ehemaligen Präsidenten fiel dennoch durch das Zeltdach auf den FC Schweinfurt 05. Er fiel auf die Mitglieder des Arbeitsausschusses, die mehr als zwei Millionen Euro Schulden bekannt gegeben hatten, auf die Männer, die hinten am Tresen mit den Tränen kämpften, und er fiel auf Edgar Gleinser.
Der Unternehmer wollte bei der außerordentlichen Hauptversammlung das Amt des zurückgetretenen Präsidenten übernehmen, wenn Hertlein auf sein Darlehen von 700 000 Euro verzichtet und 300 000 Euro Verbindlichkeiten beim Finanzamt und bei den Krankenkassen übernommen hätte, für die er haftet. Aber Hertlein war nicht bereit, auf das Geld zu verzichten, das er bei einer Insolvenz ohnehin verliert. Gleinser sagt: „Meine Liebe zum Verein geht sehr weit, aber man kann keinem zumuten, in dieser Situation Verantwortung zu übernehmen.“ Der Vermieter der Geschäftsstelle reichte eine Räumungsklage ein, die Leasingfirma holte ihre Autos ab, das Bankkonto wurde gesperrt.
Weil der Verein vorerst ohne Führung bleibt, wird ein Notvorstand eingesetzt, der Insolvenz beantragen wird. Er wird davor noch einmal mit Hertlein sprechen, aber die Hoffnung, ihn umzustimmen, ist gering. Selbst den CSU-Bundestagsabgeordneten Michael Glos hatte Gleinser eingeschaltet. Hertlein aber blieb stur.
Acht Jahre lang hatte er den FC 05 wie ein Alleinherrscher gelenkt. Bei der Hauptversammlung am 24. März 2003 hatte der Klub 990 000 Euro Schulden. „Damals war die Situation noch in den Griff zu bekommen“, meint Gleinser. Aber statt mit dem Unternehmer zu kooperieren, präsentierte Hertlein aus Machtgier den völlig unbekannten Jochen Haberle als zweiten Vorsitzenden. Haberle stellte sich als Marketing-Experte vor, in Wirklichkeit arbeitete er mit betrügerischen Mitteln. Er versprach finanzschwachen Unternehmen Aufbauhilfe und lockte sie in Sponsorenverträge, die sie nicht erfüllen konnten. In 17 Monaten machte das Duo eine Million Euro Neuschulden.
Die Anhänger und Mitglieder hoffen, dass der Klub das bevorstehende Insolvenzverfahren durch einen Vergleich übersteht. Dann könnte er weiter existieren und in der kommenden Saison in der Landesliga spielen. Viele Gläubiger haben ihre Bereitschaft erklärt. Revisor Rudolf Löhnert beziffert diese Chance auf „90 Prozent, wenn wir den Spielbetrieb aufrecht erhalten“.
Aber das Problem ist wieder Hertlein, der größte Gläubiger. Was geht in seinem Kopf vor? Die Anhänger hoffen, dass ihn der rationale Egoismus eines Geschäftsmanns treibt, der in einem Vergleich einen Teil seiner Forderungen zurück haben will. Vielleicht handelt er aber auch wie ein trotziges Kleinkind, das seinem Lieblingsteddy lieber den Kopf abreißt als ihn anderen zu überlassen; er hält Gleinser für seinen Erzfeind. „Wenn ich zurücktrete, gibt es den Verein nicht mehr“, hatte Gerhard Hertlein gedroht. Es scheint, als wolle er diesen Satz bestätigen. Wenn der ehemalige Präsident einen Vergleich blockiert, dann ist das Kapitel Schweinfurt 05 per Handstreich beendet.
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Aus dem Schnuedelforum:
28.10.2004 13:11: offener Brief des Notvorstandes
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Dr. Thomas End
Geschäftsstelle
Hadergasse 11
97421 Schweinfurt
Tel.: 09721/646940
Fax.: 6469413
E-Mail: Thomas.End@t-online.de
1. FC Schweinfurt 1905 e.V.
Vorstand gem. § 29 BGB
(Beschluss des Amtsgerichts Schweinfurt – Registergericht –vom 22.10.2004)
Mittwoch, 27. Oktober 2004
Mitgliederbrief
Mitteilung an die Medien
Liebe Vereinsmitglieder des 1. FC 05 Schweinfurt,
liebe Freunde des Fußballsports,
sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie sicherlich aus den Medien schon erfahren haben, hat am 22. Oktober 2004 das Amtsgericht Schweinfurt mich als sogenannten „Notvorstand“ zur Führung der Vereinsgeschäfte bestellt. Da in der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. Oktober 2004 kein Präsidium nach der gültigen Vereinssatzung gewählt werden konnte, musste nach den Regeln des Vereinsrechts dieser Schritt gegangen werden.
Der Ball liegt nun im Feld des „Notvorstandes“.
Dort ruht er nicht, er wird heftig gespielt. Höchstes Ziel ist dabei, den Verein in seiner Substanz zu erhalten. Dass die Lage nicht einfach ist, weiß jedes Mitglied, weiß die gesamte Öffentlichkeit. Aber Mut und Zuversicht sollen unsere gemeinsame Richtschnur sein. Der Respekt vor den sportlichen und gesellschaftlichen Leistungen unseres FC 05 in der Vergangenheit verlangen unseren ganzen Einsatz.
Viele Menschen, Mitglieder und Nichtmitglieder, haben mich in den letzten Tagen angesprochen und dem FC „Alles Gute“ gewünscht. Es war zu spüren, wie diese Wünsche von Herzen kamen. Die ganze Region nimmt Anteil an dem dramatischen Geschehen um den FC 05.
Ich danke für Ihr Verständnis, dass ich heute noch keine weiteren Auskünfte erteilen kann. Wenn mir Ergebnisse vorliegen, die berichtenswert sind, werde ich Sie, liebe Mitglieder des Vereins, und auch die Öffentlichkeit über diesen Weg sofort unterrichten.
Bitte unterstützen Sie den Verein und die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft und ihre Trainer und Betreuer durch einen Besuch beim nächsten Heimspiel am Samstag um 15.00 Uhr in unserem wunderbaren Stadion!
Den Medien danke ich herzlich, dass sie die Verbreitung dieses Mitgliederbriefes ermöglicht haben.
Mit sportlichem Grüßen,
Ihr
Dr. Thomas End
28.10.2004 13:11: offener Brief des Notvorstandes
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1. FC Schweinfurt 1905 e.V.
Vorstand gem. § 29 BGB
(Beschluss des Amtsgerichts Schweinfurt – Registergericht –vom 22.10.2004)
Mittwoch, 27. Oktober 2004
Mitgliederbrief
Mitteilung an die Medien
Liebe Vereinsmitglieder des 1. FC 05 Schweinfurt,
liebe Freunde des Fußballsports,
sehr geehrte Damen und Herren,
wie Sie sicherlich aus den Medien schon erfahren haben, hat am 22. Oktober 2004 das Amtsgericht Schweinfurt mich als sogenannten „Notvorstand“ zur Führung der Vereinsgeschäfte bestellt. Da in der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. Oktober 2004 kein Präsidium nach der gültigen Vereinssatzung gewählt werden konnte, musste nach den Regeln des Vereinsrechts dieser Schritt gegangen werden.
Der Ball liegt nun im Feld des „Notvorstandes“.
Dort ruht er nicht, er wird heftig gespielt. Höchstes Ziel ist dabei, den Verein in seiner Substanz zu erhalten. Dass die Lage nicht einfach ist, weiß jedes Mitglied, weiß die gesamte Öffentlichkeit. Aber Mut und Zuversicht sollen unsere gemeinsame Richtschnur sein. Der Respekt vor den sportlichen und gesellschaftlichen Leistungen unseres FC 05 in der Vergangenheit verlangen unseren ganzen Einsatz.
Viele Menschen, Mitglieder und Nichtmitglieder, haben mich in den letzten Tagen angesprochen und dem FC „Alles Gute“ gewünscht. Es war zu spüren, wie diese Wünsche von Herzen kamen. Die ganze Region nimmt Anteil an dem dramatischen Geschehen um den FC 05.
Ich danke für Ihr Verständnis, dass ich heute noch keine weiteren Auskünfte erteilen kann. Wenn mir Ergebnisse vorliegen, die berichtenswert sind, werde ich Sie, liebe Mitglieder des Vereins, und auch die Öffentlichkeit über diesen Weg sofort unterrichten.
Bitte unterstützen Sie den Verein und die aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft und ihre Trainer und Betreuer durch einen Besuch beim nächsten Heimspiel am Samstag um 15.00 Uhr in unserem wunderbaren Stadion!
Den Medien danke ich herzlich, dass sie die Verbreitung dieses Mitgliederbriefes ermöglicht haben.
Mit sportlichem Grüßen,
Ihr
Dr. Thomas End
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Dieser Brief ist für mich ein "Muster ohne Wert".
Es geht dahin mit dem Schnüdel und Herr End ist mit Sicherheit der Totengräber. Sein Brief hat null Substanz und basiert nur auf belanglose Statements. Schade. Da ist leider nicht mehr drin. Ich fühle mit (echt) Dr. End.
Schade um Schweinfurt und um dieses tolle Stadion, das im übrigen für die 2. Liga komplett überholt wurde. Vorbildlich!!! Selbst die Tribüne (im sog. Bauhausstil) wurde originalgetreu überholt. Leider hilft es nichts.
Es geht dahin mit dem Schnüdel und Herr End ist mit Sicherheit der Totengräber. Sein Brief hat null Substanz und basiert nur auf belanglose Statements. Schade. Da ist leider nicht mehr drin. Ich fühle mit (echt) Dr. End.
Schade um Schweinfurt und um dieses tolle Stadion, das im übrigen für die 2. Liga komplett überholt wurde. Vorbildlich!!! Selbst die Tribüne (im sog. Bauhausstil) wurde originalgetreu überholt. Leider hilft es nichts.
Seele: "Ich bin viel zu übergewichtig, und des merk ich aa an mir selber."
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- Registriert: 24 Jul 2002, 22:40
- Wohnort: Kreuz, Bayreuth
www.swex.de
Sport News
2:2 in der 94. Minute: Jagdszenen im Willy-Sachs-Stadion
Schweinfurt (30.10.2004) - Bis zur 94. Minute deutete alles auf einen höchst beachtlichen 2:1-Sieg des FC 05 hin, ehe Schiedsrichter Deniz Aytekin zum meistgehassten Mann der 700 Schweinfurter Fans wurde. Im Willy-Sachs-Stadion spielten sich gleich nach dem Schlusspfiff nie zuvor gesehene Jagdszenen auf dem Rasen ab.
Was war geschehen? Da führten die Grün-Weißen, die diesmal wieder in Rot antraten, mit 2:1. Durch zwei Tore in Unterzahl, weil Daniel Rinbergas nach einem rüden Einsteigen gegen Benjamin Demir schon nach 30 Minuten die Rote Karte sah. Eine harte Strafe nach Meinung vieler Zuschauer. Doch die Schweinfurter bezwangen Ansbach dennoch. So sah es zumindest bis zur Nachspielzeit aus.
Als weit nach 16.45 Uhr schon alles mit dem Abpfiff rechnete, da wollte FC-Torwart Michael Rechner einen abgefangenen Ball an sich weit nach vorne schlagen. Ansbachs Keeper Thomas Raffel hatte seinen Kasten längst verlassen, stürmte mit nach vorne. Doch Sebastian Kamberger hinderte Rechner am Abschlag, lief viel zu dicht auf. Als der Schlussmann schließlich trotzdem durchzog, landete das Leder an Kambergers Rücken, prallte von dort zu Florian Schönknecht, der schließlich noch das 2:2 erzielte.
Gleich danach war die Partie aus. Und jetzt begannen die Wildwest-Szenen auf dem Rasen. Etliche Anhänger kletterten aus dem Fanblock über den Zaun. FC-Spieler um Rechner stürmten auf den Unparteiischen zu, der plötzlich sogar am Boden lag. Selbst ein Ordner des FC 05 mischte sich in die Tumulte ein, die das Schiedsrichtergespann mit einem schnellen Lauf in die Kabine schließlich beendete.
"Seit Wochen habe ich schon das Gefühl, dass die Schiedsrichter alles tun, um uns nieder zu machen", war nicht nur FC-05-Co-Trainer Anton Rudinski höchst erbost. "Jeder Schiedsrichter pfeift in dieser Situation Freistoß für uns. Dann hätten wir wieder Zeit gehabt, uns zu sortieren", fehlte Michael Rechner ("sicher hab ich ihn dann aus Frust angeschossen") eine Erklärung. Dass Referee Aytekin aus dem mittelfränkischen Ammerndorf unweit von Ansbach kommt, war zumindest vom Einteiler des Mannes diesmal in Gelb eine höchst unglückliche Entscheidung.
"Die Nerven liegen halt blank. Das waren aufgestaute Emotionen", hatte FC-Notvorstand Dr. Thomas End (Foto links) "Verständnis für die Leute, die mit dem Herzen dabei sind, auch wenn es natürlich nicht in Ordnung war". Vor den Worten der Entschuldigung und einigen Sätzen zur Zukunft des Vereins fand End ("es tut sich was, aber wir müssen es in Ruhe abwickeln") noch die Zeit, die beinharten, vor der Tribüne wartetenden Schreihälse zu beruhigen. Zwei ganz junge Anhänger spendeten sogar fünf Euro und ein paar Cent zur finanziellen Unterstützung der Schnüdel. "Das sind die selben Fans, die jetzt gleichzeitig verdammt werden", verglich End.
"Schweinfurt war mit zehn Mann die bessere Mannschaft", lobte Ansbachs Trainer Hans-Jürgen Brunner die wirklich starken Hausherren, die schon in den ersten Minuten noch mit elf Kickern in Führung hätten gehen müssen. Doch Manuel Endres (frei übers leere Tor, 4.; frei auf Keeper Raffel geköpft, 12.) und Yu Shimamura (Alleingang aufs Tor und vorbei, 7.; Freistoß an den Außenpfosten, 42.) vergaben.
Das letzte Spiel des FC-Geschäftsstellenleiters Martin Kaiser, der seinen Vertrag gekündigt hatte, wäre dennoch beinahe ein nur im positiven Sinne denkwürdiges geworden. Denn Endres und Shimamura, letzterer mit einem herrlichen Schuss, machten in den ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit je ein Tor. Ehe Ansbachs Kamberger aus Abseits verdächtiger Position nach einer Stunde verkürzte. "Wir hatten es trotzdem selbst in der Hand", tadelte Coach Rainer Ulrich.
Bemerkenswert: Weder den Platzverweis ("das unnötige Foul an der Mittellinie kann der Daniel nicht machen") noch den Ausgleich ("da muss sich unser Torwart cleverer anstellen, das Gejammere über den Schiri hin oder her") kreidete Ulrich dem Spielleiter an. Und lobte mal wieder die Moral seiner weiter unbezahlten Mannschaft. "Der kann ich keinen Vorwurf machen. Dagegen lache ich mich kaputt, wenn ich höre, wie die Dortmunder Millionäre jammern, obwohl die das Geld in den Arsch geschoben bekommen!"
(miho)
FC Schweinfurt 05: Rechner - Winter - Doll, Löhner - Rinbergas, Skoric, Shimamura, Nägelein (ab 89. Skaricic), Njie, Karagöz (ab 69. Egger). - Endres (ab 77. Dutra). Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Ammerndorf unweit Ansbach!). Tore: 1:0 Endres (47.), 2:0 Shimamura (51.), 2:1 Kamberger (60.), 2:2 Schönknecht (90. + 4). Zuschauer: 710.
Sport News
2:2 in der 94. Minute: Jagdszenen im Willy-Sachs-Stadion
Schweinfurt (30.10.2004) - Bis zur 94. Minute deutete alles auf einen höchst beachtlichen 2:1-Sieg des FC 05 hin, ehe Schiedsrichter Deniz Aytekin zum meistgehassten Mann der 700 Schweinfurter Fans wurde. Im Willy-Sachs-Stadion spielten sich gleich nach dem Schlusspfiff nie zuvor gesehene Jagdszenen auf dem Rasen ab.
Was war geschehen? Da führten die Grün-Weißen, die diesmal wieder in Rot antraten, mit 2:1. Durch zwei Tore in Unterzahl, weil Daniel Rinbergas nach einem rüden Einsteigen gegen Benjamin Demir schon nach 30 Minuten die Rote Karte sah. Eine harte Strafe nach Meinung vieler Zuschauer. Doch die Schweinfurter bezwangen Ansbach dennoch. So sah es zumindest bis zur Nachspielzeit aus.
Als weit nach 16.45 Uhr schon alles mit dem Abpfiff rechnete, da wollte FC-Torwart Michael Rechner einen abgefangenen Ball an sich weit nach vorne schlagen. Ansbachs Keeper Thomas Raffel hatte seinen Kasten längst verlassen, stürmte mit nach vorne. Doch Sebastian Kamberger hinderte Rechner am Abschlag, lief viel zu dicht auf. Als der Schlussmann schließlich trotzdem durchzog, landete das Leder an Kambergers Rücken, prallte von dort zu Florian Schönknecht, der schließlich noch das 2:2 erzielte.
Gleich danach war die Partie aus. Und jetzt begannen die Wildwest-Szenen auf dem Rasen. Etliche Anhänger kletterten aus dem Fanblock über den Zaun. FC-Spieler um Rechner stürmten auf den Unparteiischen zu, der plötzlich sogar am Boden lag. Selbst ein Ordner des FC 05 mischte sich in die Tumulte ein, die das Schiedsrichtergespann mit einem schnellen Lauf in die Kabine schließlich beendete.
"Seit Wochen habe ich schon das Gefühl, dass die Schiedsrichter alles tun, um uns nieder zu machen", war nicht nur FC-05-Co-Trainer Anton Rudinski höchst erbost. "Jeder Schiedsrichter pfeift in dieser Situation Freistoß für uns. Dann hätten wir wieder Zeit gehabt, uns zu sortieren", fehlte Michael Rechner ("sicher hab ich ihn dann aus Frust angeschossen") eine Erklärung. Dass Referee Aytekin aus dem mittelfränkischen Ammerndorf unweit von Ansbach kommt, war zumindest vom Einteiler des Mannes diesmal in Gelb eine höchst unglückliche Entscheidung.
"Die Nerven liegen halt blank. Das waren aufgestaute Emotionen", hatte FC-Notvorstand Dr. Thomas End (Foto links) "Verständnis für die Leute, die mit dem Herzen dabei sind, auch wenn es natürlich nicht in Ordnung war". Vor den Worten der Entschuldigung und einigen Sätzen zur Zukunft des Vereins fand End ("es tut sich was, aber wir müssen es in Ruhe abwickeln") noch die Zeit, die beinharten, vor der Tribüne wartetenden Schreihälse zu beruhigen. Zwei ganz junge Anhänger spendeten sogar fünf Euro und ein paar Cent zur finanziellen Unterstützung der Schnüdel. "Das sind die selben Fans, die jetzt gleichzeitig verdammt werden", verglich End.
"Schweinfurt war mit zehn Mann die bessere Mannschaft", lobte Ansbachs Trainer Hans-Jürgen Brunner die wirklich starken Hausherren, die schon in den ersten Minuten noch mit elf Kickern in Führung hätten gehen müssen. Doch Manuel Endres (frei übers leere Tor, 4.; frei auf Keeper Raffel geköpft, 12.) und Yu Shimamura (Alleingang aufs Tor und vorbei, 7.; Freistoß an den Außenpfosten, 42.) vergaben.
Das letzte Spiel des FC-Geschäftsstellenleiters Martin Kaiser, der seinen Vertrag gekündigt hatte, wäre dennoch beinahe ein nur im positiven Sinne denkwürdiges geworden. Denn Endres und Shimamura, letzterer mit einem herrlichen Schuss, machten in den ersten sechs Minuten der zweiten Halbzeit je ein Tor. Ehe Ansbachs Kamberger aus Abseits verdächtiger Position nach einer Stunde verkürzte. "Wir hatten es trotzdem selbst in der Hand", tadelte Coach Rainer Ulrich.
Bemerkenswert: Weder den Platzverweis ("das unnötige Foul an der Mittellinie kann der Daniel nicht machen") noch den Ausgleich ("da muss sich unser Torwart cleverer anstellen, das Gejammere über den Schiri hin oder her") kreidete Ulrich dem Spielleiter an. Und lobte mal wieder die Moral seiner weiter unbezahlten Mannschaft. "Der kann ich keinen Vorwurf machen. Dagegen lache ich mich kaputt, wenn ich höre, wie die Dortmunder Millionäre jammern, obwohl die das Geld in den Arsch geschoben bekommen!"
(miho)
FC Schweinfurt 05: Rechner - Winter - Doll, Löhner - Rinbergas, Skoric, Shimamura, Nägelein (ab 89. Skaricic), Njie, Karagöz (ab 69. Egger). - Endres (ab 77. Dutra). Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Ammerndorf unweit Ansbach!). Tore: 1:0 Endres (47.), 2:0 Shimamura (51.), 2:1 Kamberger (60.), 2:2 Schönknecht (90. + 4). Zuschauer: 710.
Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
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Tagblatt
09.11.2004 21:25
Galgenfrist nur noch bis Montag
Schweinfurt (hst) Nur noch wenige Tage Galgenfrist gibt Notvorstand Thomas End dem FC 05 Schweinfurt. "Wenn sich bis zum nächsten Montag finanziell nichts Seriöses ergibt, muss ich die Konsequenz ziehen und Insolvenzantrag stellen", sagt End. Der aus der Ecke des ehemaligen Präsidenten Hertlein angekündigte Investor ist bisher nicht auf den Plan getreten.
So konnte End bei einer Zusammenkunft am Dienstagnachmittag im verschneiten Willy-Sachs-Stadion auch die vage Hoffnung der Mannschaft auf Zahlung der Außenstände aus dem August-Gehalt von rund 30 000 Euro nicht erfüllen. Damit wären die ersten Spieler jetzt und in den nächsten Tagen berechtigt, wegen des Fehlens von drei Monatsgehältern dem FC 05 fristlos zu kündigen und sich arbeitslos zu melden.
End hatte mit seiner Bitte, solche Schritte auf die nächste Woche zu vertagen, jedoch Erfolg: "Ich habe die Zusage, dass wir am Samstag im Heimspiel gegen Wolfratshausen komplett antreten." Dafür fand der Anwalt lobende Worte: "Die Spieler verhalten sich vorbildlich, zeigen gute Moral, und die Stimmung ist trotz der Lage bewundernswert gut."
Im Fall einer fristlosen Kündigung wegen nicht gezahlter Bezüge müsste ein Spieler nicht mehr für den FC 05 antreten, könnte aber freiwillig weiter spielen. Der Klub würde mit Sicherheit an seine Kicker appellieren, in den nach Wolfratshausen noch drei Partien bis zur Winterpause bei der Stange zu bleiben - auch, um sich fit zu halten und sich anderen Vereinen zu präsentieren.
Ein Weggang zu einem anderen Klub wäre für die Spieler ohnehin erst in der Januar-Wechselperiode möglich und auch nur mit Zustimmung des FC 05. Denn die Rechte an den Spielern blieben auch im Insolvenzfall beim Verein. Nur über einen Prozess beim Arbeitsgericht oder über einen Aufhebungsvertrag kann anderweitig entschieden werden.
09.11.2004 21:25
Galgenfrist nur noch bis Montag
Schweinfurt (hst) Nur noch wenige Tage Galgenfrist gibt Notvorstand Thomas End dem FC 05 Schweinfurt. "Wenn sich bis zum nächsten Montag finanziell nichts Seriöses ergibt, muss ich die Konsequenz ziehen und Insolvenzantrag stellen", sagt End. Der aus der Ecke des ehemaligen Präsidenten Hertlein angekündigte Investor ist bisher nicht auf den Plan getreten.
So konnte End bei einer Zusammenkunft am Dienstagnachmittag im verschneiten Willy-Sachs-Stadion auch die vage Hoffnung der Mannschaft auf Zahlung der Außenstände aus dem August-Gehalt von rund 30 000 Euro nicht erfüllen. Damit wären die ersten Spieler jetzt und in den nächsten Tagen berechtigt, wegen des Fehlens von drei Monatsgehältern dem FC 05 fristlos zu kündigen und sich arbeitslos zu melden.
End hatte mit seiner Bitte, solche Schritte auf die nächste Woche zu vertagen, jedoch Erfolg: "Ich habe die Zusage, dass wir am Samstag im Heimspiel gegen Wolfratshausen komplett antreten." Dafür fand der Anwalt lobende Worte: "Die Spieler verhalten sich vorbildlich, zeigen gute Moral, und die Stimmung ist trotz der Lage bewundernswert gut."
Im Fall einer fristlosen Kündigung wegen nicht gezahlter Bezüge müsste ein Spieler nicht mehr für den FC 05 antreten, könnte aber freiwillig weiter spielen. Der Klub würde mit Sicherheit an seine Kicker appellieren, in den nach Wolfratshausen noch drei Partien bis zur Winterpause bei der Stange zu bleiben - auch, um sich fit zu halten und sich anderen Vereinen zu präsentieren.
Ein Weggang zu einem anderen Klub wäre für die Spieler ohnehin erst in der Januar-Wechselperiode möglich und auch nur mit Zustimmung des FC 05. Denn die Rechte an den Spielern blieben auch im Insolvenzfall beim Verein. Nur über einen Prozess beim Arbeitsgericht oder über einen Aufhebungsvertrag kann anderweitig entschieden werden.
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FC 05 befasst sich vor dem Heimspiel gegen Wolfratshausen mit der Insolvenz
Schweinfurt (12.11.2004) - Attraktivität im Fußball hat sicher andere Namen. Parallel zum heranschleichenden Finale des ruhmreichen 1. FC Schweinfurt 05 haben die Schnüdel (6. Platz, 27 Punkte) nun auch noch den Bayernliga-Gegner zu Gast, der sicher den geringsten Reiz versprüht. Der BCF Wolfratshausen (19., 12) dürfte nur die härtesten der Fans hinter den Ofen hervorlocken.
Auch denn der Aufsteiger im Neulingsduell gegen Frohnlach letzte Woche wenigstens einen Punkt holte: Das Team aus der Heimatstadt des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber ist als Tabellenletzter bereits ein wenig abgeschlagen, blickt nach gut der Hälfte der Saison bereits wieder zurück auf die Landesliga Süd.
Anders der FC 05, der den Norden der Fünftklassigkeit sogar noch als das Erträglichste am Übel betrachtet. Denn das Ende ist nun nah. Notvorstand Dr. Thomas End fand bis zum Redaktionsschluss scheinbar keine neuen Sponsoren, konnte auch die August-Gehälter für die Mannschaft nicht auszahlen. Für Montag kündigte der Schweinfurter Rechtsanwalt an, im schlimmsten Fall den schweren Weg der Insolvenz anzutreten. Die Folgen wären klar: Laut Spielordnung würden die Schnüdel dann mit null Punkten ans Tabellenende rücken, müssten die Saison wertungsfrei bis Juni weiter kicken, um im Falle eines erfolgreichen Verfahrens wenigstens in der Klasse anzufangen, wo Aidhausen, Sand oder die Freien Turner Schweinfurt schon ganz scharf auf die Grün-Weißen sind. Die Fans kündigten für diesen Fall zumindest schon einmal an, das Leertrinken der fränkischen Vereinsgaststätten dann zum Zusatzwettbewerb zu machen...
Für die Spieler der Kaders würde der "Worst Case" bedeuten: Die Karten werden neu gemischt! Denn nach einem Vierteljahr ohne Bezahlung braucht keiner mehr nach der Einleitung der Insolvenz antreten. Inwieweit der FC 05 seine Leistungsträger wie den bereits bei Tabellenführer Ingolstadt mittrainierenden Sven Löhner freigibt oder die Kicker sich dann arbeitslos melden (und zumindest drei Monate staatliche Gelder beziehen), bleibt offen. Genauso das Fortfahren nach der Winterpause, wenn vielleicht Jugendspieler eingebaut werden müssten..
Doch noch ist es ja nicht soweit. "Gegen Wolfratshausen wollen wir natürlich gewinnen", schaut Trainer Rainer Ulrich zunächst nur auf die anstehende Aufgabe, der dann nach einem spielfreien Wochenende noch die Heimpartien gegen Fürth und Kötzting sowie die Reise nach Bayreuth folgen. Daniel Rinbergas wird, weil nochmals gesperrt, wieder von Waldemar Dutra vertreten. Sven Löhner kehrte vom Probetraining aus Ingolstadt wieder zurück. Alen Marcina spielte unter der Woche in Regensburg vor.
FC 05 (Kader): Michael Rechner, Christian Mack - Andy Nägelein, Marinko Skaricic, Benjamin Doll, Sven Löhner, Abu Njie, Stefan Egger, Pero Skoric, Waldemar Dutra, Müjdat Karagöz, Yu Shimamura, Bernd Winter, Manuel Endres, Mark Leißing, Janos Pal, Markus Unger, Alen Marcina, Philipp Kutzenberger. Es fehlen: Daniel Rinbergas (gesperrt), John jr. Castrillon, Manuel Gröschl, Manuel Gerber, Stefan Crisan (alle verletzt), Baldo di Gregorio (suspendiert).
(miho)
FC 05 befasst sich vor dem Heimspiel gegen Wolfratshausen mit der Insolvenz
Schweinfurt (12.11.2004) - Attraktivität im Fußball hat sicher andere Namen. Parallel zum heranschleichenden Finale des ruhmreichen 1. FC Schweinfurt 05 haben die Schnüdel (6. Platz, 27 Punkte) nun auch noch den Bayernliga-Gegner zu Gast, der sicher den geringsten Reiz versprüht. Der BCF Wolfratshausen (19., 12) dürfte nur die härtesten der Fans hinter den Ofen hervorlocken.
Auch denn der Aufsteiger im Neulingsduell gegen Frohnlach letzte Woche wenigstens einen Punkt holte: Das Team aus der Heimatstadt des Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber ist als Tabellenletzter bereits ein wenig abgeschlagen, blickt nach gut der Hälfte der Saison bereits wieder zurück auf die Landesliga Süd.
Anders der FC 05, der den Norden der Fünftklassigkeit sogar noch als das Erträglichste am Übel betrachtet. Denn das Ende ist nun nah. Notvorstand Dr. Thomas End fand bis zum Redaktionsschluss scheinbar keine neuen Sponsoren, konnte auch die August-Gehälter für die Mannschaft nicht auszahlen. Für Montag kündigte der Schweinfurter Rechtsanwalt an, im schlimmsten Fall den schweren Weg der Insolvenz anzutreten. Die Folgen wären klar: Laut Spielordnung würden die Schnüdel dann mit null Punkten ans Tabellenende rücken, müssten die Saison wertungsfrei bis Juni weiter kicken, um im Falle eines erfolgreichen Verfahrens wenigstens in der Klasse anzufangen, wo Aidhausen, Sand oder die Freien Turner Schweinfurt schon ganz scharf auf die Grün-Weißen sind. Die Fans kündigten für diesen Fall zumindest schon einmal an, das Leertrinken der fränkischen Vereinsgaststätten dann zum Zusatzwettbewerb zu machen...
Für die Spieler der Kaders würde der "Worst Case" bedeuten: Die Karten werden neu gemischt! Denn nach einem Vierteljahr ohne Bezahlung braucht keiner mehr nach der Einleitung der Insolvenz antreten. Inwieweit der FC 05 seine Leistungsträger wie den bereits bei Tabellenführer Ingolstadt mittrainierenden Sven Löhner freigibt oder die Kicker sich dann arbeitslos melden (und zumindest drei Monate staatliche Gelder beziehen), bleibt offen. Genauso das Fortfahren nach der Winterpause, wenn vielleicht Jugendspieler eingebaut werden müssten..
Doch noch ist es ja nicht soweit. "Gegen Wolfratshausen wollen wir natürlich gewinnen", schaut Trainer Rainer Ulrich zunächst nur auf die anstehende Aufgabe, der dann nach einem spielfreien Wochenende noch die Heimpartien gegen Fürth und Kötzting sowie die Reise nach Bayreuth folgen. Daniel Rinbergas wird, weil nochmals gesperrt, wieder von Waldemar Dutra vertreten. Sven Löhner kehrte vom Probetraining aus Ingolstadt wieder zurück. Alen Marcina spielte unter der Woche in Regensburg vor.
FC 05 (Kader): Michael Rechner, Christian Mack - Andy Nägelein, Marinko Skaricic, Benjamin Doll, Sven Löhner, Abu Njie, Stefan Egger, Pero Skoric, Waldemar Dutra, Müjdat Karagöz, Yu Shimamura, Bernd Winter, Manuel Endres, Mark Leißing, Janos Pal, Markus Unger, Alen Marcina, Philipp Kutzenberger. Es fehlen: Daniel Rinbergas (gesperrt), John jr. Castrillon, Manuel Gröschl, Manuel Gerber, Stefan Crisan (alle verletzt), Baldo di Gregorio (suspendiert).
(miho)
Die Zukunft ist leicht, die vergeht.
Die Vergangenheit ist hart, die bleibt.
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